Schweizer Hanf-Zigaretten stark nachgefragt

Foto: Koch Und Gsell Tabakfabrikanten
Foto: Koch Und Gsell Tabakfabrikanten

ZÜRICH (dpa) - Eine kleine Schweizer Zigarettenfabrik sorgt mit Hanf-Zigaretten für Furore. «Wir sind völlig am Anschlag und kommen mit der Produktion kaum nach», sagte der Marketingleiter von Koch und Gsell Tabakfabrikanten, Björn Koch, am Mittwoch.

Die Fabrik liegt in Steinach am Bodensee. Der deutsche Zoll hat vor der Einfuhr der Hanf-Zigaretten nach Deutschland gewarnt: «Das Verbringen von Drogen ist eine Straftat und kann mit Geld- oder Haftstrafen geahndet werden», hieß es schon im Juli.

Der Verkauf von Hanf als Rauchware ist seit vergangenem Jahr in der Schweiz erlaubt, solange der Gehalt der psychoaktiven Substanz THC (Tetrahydrocannabinol) unter einem Prozent liegt. Die Zigaretten machten nicht high, versicherte Koch.

Die Nachfrage nach der Marke «Heimat - Tabak und Hanf» habe die Erwartungen übertroffen, sagte der Marketingleiter. Das Unternehmen mit 13 Mitarbeitern habe schon eine neue Maschine bestellt, die im Oktober geliefert werden soll, um die Produktion hochzufahren. Die Fabrik habe eine Kapazität von 50.000 Päckchen im Monat. «Wir hätten aber sicher 200.000 verkaufen können», sagte Koch. Im Online-Shop müssten Besteller mit drei Wochen Lieferzeit rechnen.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.

Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Norbert Kurt Leupi 19.08.17 21:59
Wenn es so einfach wäre...
Geehrter Herr H. Hunn ,es ist gewiss nicht einfach ,aber zu den 2350.-- CHF Einzelrente ( nicht 2500.-- ) kann man noch Ergänzungsleistungen beantragen , die Krankenkassenverbilligung und Zahnbehandlungen zum Niedrig-Tarif beinhalten ! Ist man gebrechlich kommt noch Haushalthilfe dazu ! So gesehen , stehen wir Sozial sicher nicht am Abgrund , auch wenn es mehr sein könnte !
Hermann Hunn 19.08.17 09:05
wenn es so einfach wäre
Das der Erlös aus Tabaksteuer zu Gunsten der AHV/IV erhoben wird, ist mir bekannt. Aus Sicht der AHV sind das weniger als 10% der Einnahmen. Das macht den Braten nicht fett. So nebenbei: Die Maximalrente für alleinstehende Personen liegt bei rund 2500.- Da gehen locker 1500.- nur für Miete und obligatorische Krankenkasse weg. Mit dem Rest kann man vielleicht die Rechnungen für Strom, Wasser etc. begleichen. Von einem Wohlstands-Staat sind wir weit entfernt.
Vor einigen Jahren hat der Bund auf eine hohe Besteuerung von Alkohol verzichtet, deren Erlös notabene ebenfalls in die AHV/IV-Kasse geflossen ist. Das ist keine zielorientierte Einnahmestrategie, sondern Abzocke der Wehrlosen, die über keine Lobby (Weinbauern/Alk-Importeuren) verfügen.
Norbert Kurt Leupi 17.08.17 21:30
Abzocker-Staat /Herr H.Hunn
Dass der Staat auch abzockt, vorallem die falschen , da bin ich Ihrer Meinung ! N u r , der Erlös der Tabaksteuer geht in der CH zur AHV (Alters-und Hinterbliebenenversicherung ) und zur IV (Invalidenversicherung ) ! Dafür haben wir n o c h eine " anständige " Rente ,was man von einigen anderen Ländern nicht behaupten kann ! ( die verpuffen die Gelder bei unnötigen Kriegseinsätzen ) ! " Es sind oft die Nachteile anderer , die uns zum Vorteil gereichen "!
Hermann Hunn 17.08.17 13:44
Abzocker Staat
Von den 20.- kannst du mal 65% Steuern wegrechnen. Die verbleibenden 7.- kannst Du für Warenbeschaffung, Verpackung, Löhne, Vertriebskosten und Gewinn für Hersteller, Zwischenhändler und Endverkäufer aufteilen. Wenn man den weiteren Angaben glauben könnte, sind die Zigaretten vermutlich "handgerollt" Rechne:50'000 Päckli ä 20 Zigis = 1 Mio pro Monat. Das produziert eine einzelne Maschine der renommierten Tabakmultis locker in 100 Minuten. Nebenbei bemerkt, Zigarettenmaschienen sind keine Stangenware wie zB. ein Waschvollautomat, die man so einfach zur Kapazitätssteigerung im nächsten Do-it ordern kann. Na ja, im Euroraum dürften noch ein paar ausgemusterte Maschienen herumliegen, die internationalen Gesellschaften haben ja in letzten Jahren genügend Fabriken geschlossen bzw. an steueregünstigen Standorten mit allerneuesten Equipment konzentriert.
Norbert Kurt Leupi 17.08.17 09:13
Heimat - Zigis
Wer abzockt , Hersteller oder die Shops , das wissen wir nicht ! Ein Modegag ist es auch nicht , denn Cannabis (Hanf) gehört zu den ältesten Pflanzen und wirkt in geringer Dosis gegen viele Krankheiten und Gebrechen ! Gemäss verschiedenen Forschern ist der Vergleich zwischen Kiffen und Trinken nur schwer zu ziehen , aber Alkohol erweise sich als " tödlicher " ! " Ich verstehe keine Welt , in der Bier legal ist , aber kiffen nicht " !