MONTREAL/MOSKAU (dpa) - Im Skandal um angeblich staatlich gesteuertes Doping bleibt die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA weiterhin gesperrt.
Das beschloss die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA bei einer Sitzung ihres Exekutivkomitees in Montreal in Kanada. «Es hat sich nichts geändert», sagte WADA-Generaldirektor Olivier Niggli aus der Schweiz, wie die Agentur Tass am Donnerstag meldete. Tests der RUSADA werden international nicht anerkannt. Die Suspendierung war zuletzt vor einem halben Jahr verlängert worden.
Für eine Aufhebung macht die WADA zur Bedingung, dass Russland den Bericht des Sonderermittlers Richard McLaren über staatlich gesteuertes Doping anerkennt. Das hat Moskau bislang verweigert. Es gebe aber eine schriftliche russische Reaktion, mit der sich die WADA derzeit beschäftige, sagte das RUSADA-Aufsichtsratsmitglied Sergej Chrytschkow. Er äußerte sich nicht zum Inhalt des Briefs.
Die WADA verlangt außerdem Zugang zu Dopingproben, die in Russland vom Staatlichen Ermittlungskomitee beschlagnahmt worden sind. Das russische Verfahren richtet sich gegen den WADA-Kronzeugen Grigori Rodschenkow, den früheren Leiter des Moskauer Anti-Doping-Labors. Er ist in die USA geflüchtet. Wegen des Doping-Skandals hatten russische Sportler im Februar nur auf Einzeleinladung an den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang (Südkorea) teilnehmen dürfen.