PHNOM PENH: In Kambodscha sind ranghohe Anführer des Schreckensregimes der Roten Khmer gegen ihre Verurteilung in Berufung gegangen.
Nuon Chea (88) und Khieu Samphan (83) waren im August 2014 von dem Völkermordtribunal nahe der Hauptstadt Phnom Penh wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gesprochen worden. Nuon Chea war seinerzeit Stellvertreter des berüchtigten Regimechefs Pol Pot, Khieu Samphan Staatschef. Beide hatten Verantwortung für die Machenschaften des Regimes stets bestritten.
Die Roten Khmer waren in dem Land zwischen Vietnam und Thailand von 1975 bis 1979 an der Macht. Sie wollten einen maoistischen Bauernstaat einrichten und vertrieben die Bevölkerung aus den Städten. Wachsende Paranoia über mutmaßliche Verräter in den eigenen Reihen führten zu Massenhinrichtungen. Mindestens 1,7 Millionen Menschen kamen in der Zeit um, durch Zwangsarbeit, Folter, Hinrichtungen und Hungersnöte. Das war fast ein Drittel der damaligen Bevölkerung.