Rosberg verliert erste Mexiko-Kraftproben gegen Hamilton - Vettel top

Foto: epa/Ulises Ruiz Basurto
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MEXIKO-STADT (dpa) - Nico Rosberg bleibt in den beiden Auftakttrainings von Mexiko hinter Lewis Hamilton zurück. Nach Platz sieben reicht es für den WM-Spitzenreiter am Nachmittag aber noch zu Position drei. Sebastian Vettel stellt die Tagesbestzeit auf.

WM-Spitzenreiter Nico Rosberg hat die ersten beiden Kraftproben vor seinem möglichen vorzeitigen Titelgewinn gegen Mercedes-Stallrivale Lewis Hamilton verloren. Nach Position sieben in der Vormittagseinheit am Freitag konnte der 31-Jährige auch am Nachmittag nicht ganz mithalten und landete auf Platz drei. Hamilton fehlten beim Warmfahren für den Grand Prix von Mexiko als Zweitem gerade einmal 0,004 Sekunden auf Ferrari-Star Sebastian Vettel, der die Tagesbestzeit aufstellte.

Nico Hülkenberg raste in seinem Force India auf Position sechs, Manor-Mann Pascal Wehrlein landete im Autódromo Hermanos Rodríguez auf Platz 17. Mit 26 Punkten Vorsprung auf Hamilton könnte Rosberg schon am Sonntag (20.00 Uhr/RTL und Sky) im drittletzten Saisonrennen Weltmeister werden.

Die Blicke der mexikanischen Fans richteten sich jedoch vor allem auf das Silberpfeil-Duo Rosberg und Hamilton. Der dreimalige Weltmeister sicherte sich im ersten Freien Training mit 1:20,914 Minuten gerade mal 0,079 Sekunden vor Vettel die Bestzeit.

In der zweiten 90-minütigen Einheit ging es deutlich rasanter zu. Teils mit mehr als 360 Stundenkilometern rasten die Fahrer über den Kurs. Hamilton setzte auf Medium-Reifen ein erstes Achtungszeichen, Vettel unterbot ihn mit den Supersofts aber locker. Bei 1:19,790 Minuten wurde die schnellste Runde des Heppenheimers gestoppt. Die Piloten probten schon mal vorübergehend für die Qualifikation am Samstag.

Nun ließen auch Rosberg und Hamilton die ganz weichen Mischungen an ihren Silberpfeilen aufziehen. Der Brite näherte sich bis auf die Winzigkeit von 0,004 Sekunden auf den Ferrari-Star an. «Dieser Ferrari sieht ziemlich schnell aus», lobte Hamilton via Boxenfunk. An die Scuderia reichten am Ende weder der Brite noch Rosberg heran.

Hamilton jedenfalls stellt sich angesichts seines WM-Rückstands auf eine Herkulesaufgabe ein. «Ich komme nie in einem Grand Prix oder einer anderen Art von Wettbewerb an und möchte es einfach haben», hatte er schon zuvor erklärt. «Ich liebe es, Dinge zu tun, die schwierig sind. Wenn ich einen Felsen erklimme, suche ich mir nicht die einfachste Wand aus, ich gehe erstmal zu der härtesten.»

Der Titelverteidiger will in Mexiko clever agieren und alles für seine Minimalchance geben. «Wäre ich jetzt gerne in einer anderen Position?», fragte der Rosberg-Jäger. «Natürlich. Alles, was ich weiß ist, dass diese Herausforderung vor mir liegt und ich bereit bin. Ich bin bereit zu kämpfen.»

Hamilton wird die drei letzten Saisonrennen zugleich mit einer gehörigen Portion Skepsis dem eigenen Silberpfeil gegenüber bestreiten. In Malaysia war der in Führung liegende Brite wegen eines Motorschadens ausgeschieden. Dieses mulmige Gefühl werde ihn wahrscheinlich bis zur Zielflagge im Saisonfinale am 27. November in Abu Dhabi begleiten, räumte Hamilton ein.

Ein übertriebenes Wagnis will er im Endspurt nicht eingehen. «Ich denke nicht, dass ich mehr Risiko eingehen werde, als ich es sonst tue», sagte Hamilton. Die beiden Auftakteinheiten in der eher kühlen Höhenluft der Millionen-Metropole konnte er immerhin als kleinen Mutmacher für das Grand-Prix-Wochenende auffassen.

Rosberg erlitt in dieser Saison noch keinen technikbedingten Ausfall. Zehn Jahre nach seinem Einstieg in die Formel 1 hofft der gebürtige Wiesbadener auf seinen vorzeitigen Titelgewinn. «Ich spüre Anspannung, weil ein Grand-Prix-Wochenende bevorsteht, das ich gerne gewinnen würde. Es ist die übliche Anspannung», hatte Rosberg über den WM-Druck gesagt.

Sollte der 31-Jährige am Sonntag nach den 305,354 Kilometern Distanz als Sieger feststehen und Hamilton höchstens Zehnter werden, gäbe es einen dritten deutschen Weltmeister nach Michael Schumacher und Sebastian Vettel. Die Krönung hat für Rosberg bereits an Kontur gewonnen. «Ich sehe das große Ganze schon», versicherte er.

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