Rom in Weiß - Militär soll Schnee räumen

Foto: epa/Angelo Carconi
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ROM (dpa) - Schnee ist in Rom eine Seltenheit - und wenn es ein paar Zentimeter schneit, herrscht in Italiens Hauptstadt der Ausnahmezustand. Der Verkehr bricht zusammen, Touristenattraktionen bleiben zu. Aber ein paar Priester am Petersplatz haben viel Spaß.

Das Kolosseum in Weiß, Schneeballschlachten auf dem Petersplatz, Schlitten am Circus Maximus: In Rom hat Schnee das öffentliche Leben lahmgelegt. Die italienische Hauptstadt zeigte sich am Montagmorgen mit einer ungewöhnlichen weißen Decke überzogen. Alle Schulen und Kindergärten blieben geschlossen. Auch das Kolosseum, Italiens Top-Attraktion, blieb zu. Die Millionen-Stadt rief ihre Bewohner auf, sich möglichst wenig fortzubewegen. Der Zivilschutz ordnete an, dass das Militär die Straßen räumen solle.

Im Zentrum seien zwischen fünf und zehn Zentimeter Schnee gefallen, teilte der Wetterdienst 3bmeteo mit. Öffentliche Busse und die Metro fuhren nur eingeschränkt. Am Flughafen Fiumicino gab es Probleme, einige Flüge wurden gestrichen. Der Schnee legte auch den Bahnverkehr lahm - einige Züge hatten mehrere Stunden Verspätung. Am Mittag bildete sich schon Schneematsch - in der Nacht sollte es allerdings Minusgrade geben.

Die Bürger vertrieben sich die Zeit anderweitig: Vor dem Petersdom warfen Priesteranwärter Schneebälle, Hunde tobten auf einem weißen Circus Maximus, Touristen schossen Selfies vor dem Trevi-Brunnen im Schnee. Hunderttausende Kinder hatten schneefrei. Auch am Dienstag sollten Schulen und Kindergärten geschlossen bleiben.

Ganz Italien wird derzeit von einer ungewöhnlichen Kältewelle erfasst. In der Apennin-Bergregion, wo auch vom Erdbeben zerstörte Städte wie Amatrice liegen, sollte es nachts bis zu minus 20 Grad kalt werden. Der Zivilschutz kam zu einer Sondersitzung zusammen. Schnee in Norditalien ist nicht ungewöhnlich, im Süden und an den Küsten schneit es dagegen nur selten.

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