Rohingya-Krise: USA unterstützen UN-Linie

 Rex Tillerson. Foto: epa/Michael Reynolds
Rex Tillerson. Foto: epa/Michael Reynolds

WASHINGTON (dpa) - Das brutale Vorgehen der Armee gegen die muslimische Minderheit der Rohingya in Myanmar erfüllt nach Ansicht der USA den Tatbestand einer ethnischen Säuberung. US-Außenminister Rex Tillerson erklärte am Mittwoch in Washington, dies sei nach einer sorgfältigen Analyse klar. Die Vereinten Nationen benutzen den Begriff angesichts der mehr als 600.000 vertriebenen Muslime in dem südostasiatischen Land schon länger. Die USA haben ihn bisher vermieden.

Myanmar betrachtet die Rohingya als illegale Einwanderer und verweigert den meisten die Staatsbürgerschaft, obwohl die Familien vieler schon seit dem 19. Jahrhundert in Myanmar leben.

Tillerson erklärte, die Maßnahmen des Militärs und der Sicherheitskräfte hätten sehr großes Leid verursacht und Hunderttausende in die Flucht nach Bangladesch getrieben. «Die Verantwortlichen für diese Gräueltaten müssen zur Rechenschaft gezogen werden», so Tillerson.

Die USA unterstützten eine sorgfältige Untersuchung und auch Aktionen des UN-Sicherheitsrates. Außerdem erwäge Washington weiter, Sanktionen gegen die Verantwortlichen zu verhängen.

Gezielte Sanktionen hatte Tillerson bereits bei seinem jüngsten Besuch in Myanmar (früher Birma) angedeutet. Umfassende Wirtschaftssanktionen lehnte er ab. In seinem Statement wiederholte Tillerson nun, Myanmars Regierung müsse die Voraussetzungen für eine friedliche und freiwillige Rückkehr aller Flüchtlinge schaffen. Eine Unterstützung des Militärs sei essenziell.

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