Riesenmangos, Meeraprikosen und Seetrauben

Erstmals haben wir Cashew-Äpfel mit den bekannten und so delikaten Nüssen

Auch die Cashew-Bäume liefern erste gelbe Äpfel und die bekannten Nüsse. Fotos: hf
Auch die Cashew-Bäume liefern erste gelbe Äpfel und die bekannten Nüsse. Fotos: hf
Die Riesenmangos haben plötzlich angeschlagen, bin gespannt, wie sie schmecken.
Die Riesenmangos haben plötzlich angeschlagen, bin gespannt, wie sie schmecken.

Meine Brasilienreise war interessant und ertragreich. Doch immer wieder kehre ich nach solchen Reisen gerne nach Thailand zurück. Das Land bietet insgesamt einfach enorm viel, die Lebensqualität ist hoch und die Kriminalität im Vergleich zu Südamerika praktisch inexistent.

Fast auf Schritt und Tritt muss man in Brasilien auf der Hut sein. Wegen der Wirtschaftskrise nimmt die Kriminalität wieder stark zu. Uns ist zwar nichts passiert, aber wir haben öfters mal einen Bogen um Typen gemacht, die einfach nicht vertrauenserwe­ckend aussahen. Und einmal sind wir sofort rückwärts aus einer Gasse heraus gelaufen, wo gerade ein Auto aufgebrochen wurde.

Noch nie im Leben hatte ich vorher Meeraprikosen gesehen (noch geahnt, dass es so etwas überhaupt gibt). Aber die Strände von Rio de Janeiro sind voll von diesen runden, orangen Früchten, die rein äußerlich tatsächlich an Aprikosen erinnern. Damit endet die Ähnlichkeit aber bereits, denn die Meeraprikosen sind zwar essbar – unter der dicken Schale befindet sich ein wenig süßliches Fruchtfleisch um viele, große Kerne –, aber sie werden nie sehr populär werden, dazu sind sie geschmacklich zu wenig interessant.

Sie wachsen praktisch am Sandstrand

Samen für die Cashew-Äpfel sind lieferbar.
Samen für die Cashew-Äpfel sind lieferbar.

Doch diese reich bestückten Bäume mit den Meeraprikosen sehen einfach sehr interessant aus, sind gewissermaßen Fruchtbarkeitssymbole. Sie wachsen praktisch im Sand, in einer salzigen Umgebung, von drei Mal gar nichts. Und die Seetrauben, unmittelbar daneben, tun es ihnen gleich, sind gerangelt voll mit Trauben, allerdings haben sie wenig Fruchtfleisch, doch es ist delikat.

Seetrauben kannte ich schon, ich habe davon bereits zwei Bäume, die beide auch schon Trauben geliefert haben – aus denen ich übrigens problemlos neue Bäumchen ziehen konnte - im Vergleich zu denen in Rio serbeln meine aber extrem. Ich kann mir das fast nur so erklären, dass es ihnen bei mir zu wenig „salzig“ ist, denn der Discovery Garden ist etwa 10 Kilometer vom Meer entfernt. In unmittelbarer Meeresnähe, auf Sand gepflanzt, florieren diese Gewächse offensichtlich.

Gelbe Cashew-Äpfel, Samen lieferbar

An den Stränden von Rio de Janeiro wachsen Seetrauben in großen Mengen, vermutlich dank dem Salz.
An den Stränden von Rio de Janeiro wachsen Seetrauben in großen Mengen, vermutlich dank dem Salz.

Während die Bananen wegen der großen Trockenheit in Pattaya gelitten haben – wir hoffen auf die ersehnte Regenzeit – sind bei anderen Pflanzen gute Fortschritte zu verzeichnen. Insbesondere die sauteuren Cashew-Bäume haben erste, gelbe Äpfel geliefert. Bislang kannte ich nur rote Früchte, aber der Saft der gelben ist mindestens so gut. Thais mögen diesen Saft ja nicht besonders, lassen die Früchte verfaulen und beklagen sich dann über den Gestank, während ich ihn einfach liebe. Sorgfältig habe ich die einzelnen Cashew-Samen getrennt vom Apfel und die sind jetzt eigentlich lieferbar. Cashew-Samen keimen rasch und die Pflanzen wachsen rasant.

Ganz erstaunlich haben sich in meiner Abwesenheit die eine der rund zwanzig Mango-Sorten entwickelt. Die Riesenmangos habe erstmals ganz phänomenale, gigantische Früchte angesetzt. Eine einzige Riesenmango kann zwei oder maximal sogar drei Kilo schwer werden. Noch konnten wir sie nicht probieren, aber demnächst sollten diese Riesenbabys soweit gediehen sein.

Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an hansfritschi1957@gmail.com oder besuchen Sie seine Webseite www.discovery-garden.net oder Facebookseite.



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Erich Hohl 05.06.16 13:58
❤️
Sehr interessant!!! Vielen Dank, wir kämpfen mit Starkregen und Hagel. Aber die Gotthardbasistunnel - Eröffnung (57km lang) lenkt etwas ab davon. Beste Grüsse aus der Schweiz...