Regierung will Weiterreise von Migranten verhindern

 Italiens Innenminister Marco Minniti (l.). Foto: epa/Ettore Ferrari
Italiens Innenminister Marco Minniti (l.). Foto: epa/Ettore Ferrari

ROM (dpa) - Italien will nach den Worten seines Innenministers die Weiterreise von Migranten in andere EU-Länder verhindern. «Hundert Prozent aller Ankommenden werden heute registriert», sagte Marco Minniti der Zeitung «Die Welt» (Freitag). «Wir arbeiten mit Österreich, der Schweiz und Slowenien zusammen, um die sogenannte sekundäre Bewegung zu verhindern, also dass Migranten in andere Länder weiterreisen.»

Italien ist derzeit das Hauptankunftsland für Flüchtlinge vor allem aus Afrika, die an den Küsten landen. Letztes Jahr waren es mehr als 180.000 Migranten, dieses Jahr werden mehr erwartet. Dem Land wurde immer wieder vorgeworfen, nichts gegen die Weiterreise der Migranten zum Beispiel nach Deutschland zu unternehmen. Nach Angaben des italienischen Flüchtlingsrates hat sich Italien aber vom Transitland zu einem Land entwickelt, in dem die Migranten auch ihren Asylantrag stellen.

«Wir wollen aber die Migrationswelle kontrolliert bewältigen, nicht überrollt werden. Bei der Aufnahme gibt es eine Grenze der Integrationsfähigkeit», sagte Minniti.

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