Regierung will verurteilte Pädophile an Ausreise hindern

 Außenministerin Julie Bishop. Foto: epa/Dan Himbrechts
Außenministerin Julie Bishop. Foto: epa/Dan Himbrechts

CANBERRA (dpa) - Als erstes Land der Welt will Australien gegen verurteilte Pädophile ein Ausreiseverbot verhängen. Künftig soll Straftätern, die Minderjährige sexuell belästigt haben, der Reisepass abgenommen werden können. Die konservative Regierung brachte dazu am Mittwoch in Canberra einen Gesetzentwurf ins Parlament ein. Damit könnten mindestens 3.200 verurteilte Pädophile an der Ausreise gehindert werden. Dabei geht es insbesondere um den Schutz von Kindern in ärmeren asiatischen Ländern.

Außenministerin Julie Bishop sagte bei der Einbringung des Gesetzentwurfs, Australien wolle damit ein «weltweit führendes Land beim Schutz von verletzbaren Kindern vor Sex-Tourismus» werden. Die bestehenden Regelungen hätten sich als unzureichend erwiesen.

In der Vergangenheit hatten Taten von Pädophilen aus Australien in Ländern wie Thailand oder Kambodscha für Aufsehen gesorgt. Für den Entzug der Pässe wäre nach den Gesetzesplänen das Außenministerium zuständig. Gegen die Entscheidung könnte keine Berufung eingelegt werden.

Im vergangenen Jahr reisten nach offiziellen Zahlen mehr als 770 verurteilte Pädophile aus Australien aus, oft in asiatische Urlaubsziele, die nur wenige Flugstunden entfernt liegen. Bishop sagte, es gebe ein hohes Risiko, dass solche Straftäter in Ländern, in denen Sex mit Minderjährigen nicht so streng verfolgt werde, rückfällig würden.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Oliver Rudolph 16.06.17 10:57
Wow
Das wäre ein großer Schritt, um den Kindern in Asien zu Schützen. Diese Menschen müssten mehr kontrolliert werden, so das sie nicht Rückfällig werden. Hoffe, dass sich andere Länder daran anschließen.