Regierung stemmt sich gegen Hyperinflation

Foto: epa/Alejandro Ernesto
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CARACAS (dpa) - Angesichts der galoppierenden Inflation in Venezuela hat die sozialistische Regierung zum sechsten Mal im laufenden Jahr den Mindestlohn und die Renten angehoben.

Der Mindestlohn werde um 40 Prozent auf 797.510 Bolívar angehoben, teilte Präsident Nicolás Maduro am Sonntag mit. Nach dem offiziellen Wechselkurs wären das bis zu 79.000 US-Dollar. Laut dem vom Onlineportal Dolar Today ermittelten Schwarzmarktpreis beläuft sich der tatsächliche Wert allerdings nur auf rund sieben Dollar.

Die Inflation in Venezuela gilt als die mit Abstand höchste der Welt. Die Regierung veröffentlicht seit Jahren keine Berichte zur Teuerungsrate. Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert für das kommende Jahr eine Inflationsrate 2.350 Prozent.

Wegen Misswirtschaft, Korruption und des relativ niedrigen Ölpreises leidet Venezuela seit Jahren unter einer schweren Wirtschafts- und Versorgungskrise. Es fehlt an Devisen, um Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs zu importieren. Mehrere Ratingagenturen bescheinigen dem ölreichsten Land der Welt bereits eine Teil-Pleite.

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Leserkommentare

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Ingo Kerp 02.01.18 13:48
Toll, Renten um 40% angehoben auf 797.510 VEF, das sind rund 66 €/Monat. Immerhin, bisher gab es nur ca. 39 €/Monat.