BANGKOK: Die zehn Polizisten, die nach dem tödlichen Verkehrsunfall durch den Red-Bull-Erben Vorayudh „Boss“ Yoovidhya mit den Ermittlungen beauftragt waren, sollen wegen Amtsvergehens verfolgt werden.
Die städtische Polizei will ihre bisherigen Ermittlungsunterlagen der Anti-Korruptions-Kommission (PACC) übergeben. Von den zehn Beamten sind bereits mehrere pensioniert worden, die anderen versehen weiter ihren Dienst. Chakthip Chaijinda hatte als Leiter der nationalen Polizei vor Monaten eine Untersuchung eingeleitet, weil Vorayudh Yoovidhya nahezu vier Jahre nach dem schrecklichen Unfall noch nicht vor Gericht gestanden hatte und die Polizei offenbar untätig gewesen war. Der Red-Bull-Erbe war am 3. September 2012 auf der Sukhumvit Road in seinem Ferrari mit hoher Geschwindigkeit gegen das Motorrad eines Polizisten geprallt. Der Beamte blieb 200 Meter weiter tot auf der Fahrbahn liegen. Vorayudh Yoovidhya flüchtete vom Unfallort und weigerte sich mehrere Stunden, mit der Polizei zu sprechen. Erst dann konnte er auf die Polizeistation gebracht werden. Vorayudh sollte wegen überhöhter Geschwindigkeit, fahrlässiger Tötung und Fahrerflucht angezeigt werden. Doch die Ermittlungen zogen sich hin, nach einem Jahr war überhöhte Geschwindigkeit verjährt. Als der Beschuldigte endlich vor Gericht erscheinen sollte, weilte er in Singapur. Laut seinem Rechtsanwalt war er kränklich, er konnte nicht nach Bangkok kommen. Seitdem soll „Boss“ sich im Ausland aufhalten. Vorayudh ist der Enkel des Red-Bull-Gründers Chaleom Yoovidhya.
