Red-Bull-Erbe hat Singapur längst verlassen

Red-Bull-Erbe Vorayuth
Red-Bull-Erbe Vorayuth "Boss" Yoovidhya. Foto: The Nation

BANGKOK: Der in Thailand wegen eines tödlichen Verkehrsunfalls mit Fahrerflucht seit der Vorwoche per Haftbefehl gesuchte Red-Bull-Erbe Vorayuth "Boss" Yoovidhya hat Singapur bereits am 27. April mit unbekanntem Ziel verlassen.

Er war am 25. April, drei Tage bevor das Strafgericht Südbangkok gegen ihn einen Haftbefehl erließ, mit einem Privatjet von Bangkok zum Stadtstaat geflogen. Dort hielt er sich nur zwei Tage auf. Der thailändischen Polizei zufolge ließ er den Jet in Singapur stehen. Apichat Suriboonya, der das Interpol-Büro in Thailand leitet, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, Kollegen in Singapur hätten bestätigt, dass Vorayuth den Stadtstaat verlassen habe. Zu dieser Zeit war sein Reisepass noch gültig. Die Polizei hat inzwischen beim Außenministerium beantragt, den Pass zu widerrufen. Das, so teilte das Ministerium mit, könne dauern. Apichat hat Interpol in Großbritannien gebeten, den Wohnsitz Vorayuths in England ausfindig zu machen. Dann könne der Generalstaatsanwalt dessen Auslieferung beantragen.

Der 32-Jährige ist der Enkel des verstorbenen Chaleo Yoovidhya, Gründer des Red-Bull- Energy-Drinks. Vorayuth hatte die letzten vier Jahre überwiegend im Ausland verbracht, auch in London, wo seine Familie ein Haus besitzt. Er hatte im September 2012 in Bangkok mit seinem Ferrari einen Polizisten auf einem Motorrad getötet. Wegen fahrlässiger Tötung und Fahrerflucht soll er sich in Bangkok vor Gericht verantworten. Achtmal hat er inzwischen Termine bei Polizei und Justiz verstreichen lassen. Die Richter könnten ihn zu einer Gefängnisstrafe bis zu zehn Jahren verurteilen.

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