Rätoromanisch - Experte: Die Sprache lebt

 Vergnügte Mädchen eines Jugendchores auf einem Musikfestival in Chur. Foto: epa/Arno Balzarini
Vergnügte Mädchen eines Jugendchores auf einem Musikfestival in Chur. Foto: epa/Arno Balzarini

CHUR (dpa) - Die Schweiz feiert ihre Mehrsprachigkeit: 80 Jahre nach Anerkennung des Rätoromanischen als vierte Landessprache kann nach Meinung von Experten keine Rede vom Sterben der Sprache sein. «Die Kulturszene zeigt, wie innovativ man in dieser Sprache sein kann», sagte der Rätoromane und Romanist Rico Valär am Dienstag im Schweizer Rundfunk. Auch heute wird die Verwendung des Rätoromanischen in Medien, Schulen und Verwaltung und Literatur weiter gefördert.

Von den 8,3 Millionen Einwohnern der Schweiz sprechen noch etwa 40.000 täglich rätoromanisch, vor allem im Kanton Graubünden mit der Hauptstadt Chur. Eine Kostprobe: «Tgi che sa rumantsch sa dapli» - das heißt: «Wer Romanisch spricht, weiss mehr.» Die anderen Landessprachen sind Deutsch, Französisch und Italienisch.

Bei der Volksabstimmung am 20. Februar 1938 hatten die Frauen noch kein Stimmrecht. Die Männer stimmten mit 91,6 Prozent für die Anerkennung. «1938 ging es um das Selbstbestimmungsrecht der Völker, man wollte die Selbstständigkeit der Schweiz zelebrieren», sagte Valär. Die Regierung habe den Verteidigungswillen aller Schweizer über eine starke gemeinsame Identität stärken wollen.

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