Pyeongchang nimmt als Winterspiele-Gastgeber Abschied

Foto: epa/Jeon Heon-kyun
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PYEONGCHANG (dpa) - Annyeong Pyeongchang - Ni Hao, Peking! Südkorea plant einen rauschenden Ausklang der Olympischen Winterspielen. Die Schlussfeier soll neue Friedensbotschaften für die Region aussenden.

Mit Popklängen, einer Lichtschau und neuen Botschaften für den Frieden will sich Südkorea am Sonntag als Gastgeber der Olympischen Winterspiele verabschieden. Unter den Sportlern aus 92 Ländern werden auch wieder die nordkoreanischen Athleten sein, die erst dank einer kurzfristig getroffenen Vereinbarung zwischen beiden koreanischen Staaten mit dem IOC an den zweiwöchigen Wettkämpfen in Pyeongchang teilnehmen durften. Zu den Ehrengästen im eigens für die Eröffnungs- und Schlussfeier gebauten Olympia-Stadion im Osten Südkoreas zählen unter anderen die Tochter von US-Präsident Donald Trump, Ivanka Trump, und eine Delegation hochrangiger nordkoreanischer Funktionäre.

Aus China, wo in vier Jahren in Peking die nächsten Winterspiele stattfinden, wird Vizepremierministerin Liu Yandong als Sondergesandte von Präsident Xi Jinping erwartet.

Einzelheiten über die Inhalte der abendlichen Show gaben die Produzenten nicht preis. Die nationale Nachrichtenagentur Yonhap berichtete aber unter Berufung auf das Organisationskomitee, die Abschlussfeier werde vier größere Showelemente unter dem Titel «The Next Wave» (Die nächste Welle) enthalten. Themenschwerpunkte seien der olympische Geist der Herausforderung, eine Zukunftsvision und eine Botschaft des Friedens. Fest stand der Auftritt der populären Boygroup EXO sowie der südkoreanischen Rapperin CL.

Die Schlussfeier wird ähnliche Teile enthalten wie bei der Eröffnung am 9. Februar. Die Athleten sollen durch die Arena laufen und von Fahnenträgern angeführt werden. Wer die deutsche Fahne trägt, ist noch nicht klar. IOC-Präsident Thomas Bach wird zu den erwarteten über 20.000 Zuschauern im Stadion sprechen.

Womöglich erst am Tag der Schlussfeier entscheidet das IOC, ob die russischen Sportler hinter ihrer Fahne einziehen werden. Eine Kommission prüft derzeit, ob die ohne Flagge und Hymne antretenden «Olympischen Athleten aus Russland» während der Spiele von Pyeongchang den Verhaltenskodex befolgen, den ihnen das IOC auferlegt hatte. Grund für die Sanktionen waren die Manipulationen während der Winterspiele 2014 in Sotschi.

Bei der Zeremonie übergibt Pyeongchang die Olympia-Fahne an Vertreter der chinesischen Hauptstadt Peking als Ausrichter der nächsten Winterspiele. Die Übergabe soll von Showelementen des chinesischen Filmemachers Zhang Yimou umrahmt werden.

Mehr als 2900 Sportler waren nach Pyeongchang gekommen, um in 102 Wettbewerben um Medaillen zu kämpfen. Die Teilnahme Nordkoreas hatte nach der Zuspitzung im Streit um das nordkoreanische Atomprogramm im vergangenen Jahr die Hoffnung auf eine Entspannung genährt. Beide koreanischen Staaten hatten sich erst Anfang dieses Jahres wieder langsam angenähert. Zur Eröffnung waren die süd - und nordkoreanischen Sportler gemeinsam hinter einer neutralen Flagge eingezogen. Zum ersten Mal nahm mit dem Team Korea im Eishockey-Turnier der Frauen auch eine gesamtkoreanische Mannschaft in einer Sportart teil. Außer den zwölf Eishockey-Spielerinnen schickte Nordkorea zehn weitere Athleten.

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