Protest gegen Polanski-Werkschau

Foto: epa/Yoan Valat
Foto: epa/Yoan Valat

PARIS (dpa) - Vor der französischen Cinemathek haben Frauenrechtler gegen die Retrospektive über den Starregisseur Roman Polanski protestiert. Zwei Femen-Aktivistinnen mit nackten Oberkörpern seien dabei auch in die Pariser Kino-Institution eingedrungen, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am Montagabend. Der 84 Jahre alte Polanski war demnach beim Auftakt der Werkschau anwesend.

Die Organisation Osez le Féminisme hatte dem Kino-Museum vor dem Hintergrund des Missbrauchsverfahrens gegen Polanski vorgeworfen, sich an «der Kultur der Straffreiheit männlicher Gewalt» zu beteiligen. Die Cinemathek hielt ungeachtet der Proteste und einer Petition mit mehr als 27.000 Unterschriften mit Hinweis auf ihre Unabhängigkeit an der Veranstaltung fest.

Gegen Polanski läuft in den USA seit 40 Jahren ein Verfahren, ihm wird sexueller Missbrauch einer 13-Jährigen vorgeworfen. Polanski hatte damals unerlaubten Sex mit dem Mädchen zugegeben, sich kurz vor der Verkündung des Strafmaßes aber ins Ausland abgesetzt. Anfang des Jahres hatte Polanski nach Protesten darauf verzichtet, die Vergabe-Zeremonie der französischen César-Filmpreise zu leiten. Anfang Oktober wurden neue Vorwürfe gegen den Weltstar laut, als eine Deutsche in der Schweiz Anzeige wegen Vergewaltigung einreichte.

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