Protest gegen Asylpolitik: Rechte besetzen Brandenburger Tor

Es gibt kaum einen symbolträchtigeren Ort in der Bundesrepublik: Eine rechte Gruppierung kapert das Brandenburger Tor in Berlin und enthüllt Transparente. Doch die Aktion trifft auf Gegenreaktionen. Foto: epa/Paul Zinken
Es gibt kaum einen symbolträchtigeren Ort in der Bundesrepublik: Eine rechte Gruppierung kapert das Brandenburger Tor in Berlin und enthüllt Transparente. Doch die Aktion trifft auf Gegenreaktionen. Foto: epa/Paul Zinken

BERLIN (dpa) - Aktivisten der rechten «Identitären Bewegung» haben bei einer Protestaktion gegen die Asylpolitik der Bundesregierung kurzzeitig das Brandenburger Tor in Berlin besetzt. Etwa 15 Menschen kletterten am Samstag auf das Wahrzeichen der Hauptstadt. Die vom Verfassungsschutz beobachtete Gruppierung teilte auf Facebook mit, sie habe den Tag der offenen Tür der Bundesregierung mit dem Schwerpunkt «Migration und Integration» zum Anlass genommen. Die rechte Gruppierung wirft der Regierung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) einen Rechtsbruch in der Flüchtlingspolitik vor. Nach etwa einer Stunde kamen die Besetzer nach Aufforderung der Polizei herunter.

Berlins Regierungschef Michael Müller (SPD) und Innensenator Frank Henkel (CDU) verurteilten die Aktion scharf. «Es ist schlicht widerlich, wie Demokratiefeinde mit solchen Aktionen versuchen, sich dieses Symbol anzueignen, das inzwischen für ein demokratisches, friedliches und weltoffenes Deutschland steht», sagte Müller laut Mitteilung. Es sei ein gutes Zeichen, dass Passanten ihre deutliche Ablehnung mit Sprechchören zum Ausdruck gebracht hätten. Henkel äußerte sich ähnlich. «Es ist widerwärtig, dass Rechte versuchen, das weltweit bekannte Wahrzeichen Berlins zu beschmutzen».

Die «Identitäre Bewegung» tritt gegen eine «Überfremdung» und «Islamisierung» auf. Ihre Aktion sorgte vor dem Brandenburger Tor für spontane Proteste. Auf dem Pariser Platz waren Sprechchöre wie «Nazis raus» gegen das Auftreten der «Identitären» zu hören.

Die rechten Aktivisten schwenkten eine Fahne ihrer Gruppierung und entzündeten Augenzeugen zufolge Pyrotechnik. Zudem entrollten sie unterhalb der Quadriga zwei Transparente, ein weiteres zeigten sie ganz oben auf dem symbolträchtigen Bauwerk. Auf einem Transparent stand «Sichere Grenzen - sichere Zukunft».

Alarmierte Polizisten kletterten ebenfalls auf das Brandenburger Tor. Schließlich kamen die Besetzer den Forderungen der Beamten nach und stiegen hinab. Die Polizei stellte die Personalien der Aktivisten fest. Gegen sie wird nun wegen Nötigung, Hausfriedensbruchs und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ermittelt. Nach ersten Angaben wurde niemand festgenommen.

Der Bereich direkt vor dem Brandenburger Tor war Augenzeugen zufolge zeitweise auf beiden Seiten abgesperrt. Laut Polizei gelangten die «Identitären» über den «Raum der Stille» an der Seite des Tores mit Hilfe einer Leiter nach oben. Ein Wachmann sei zuvor ausgesperrt worden, so ein Polizeisprecher.

Der Verfassungsschutz sieht bei der «Identitären Bewegung» Anhaltspunkte für Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung. Die Gruppierung hat französische Wurzeln und ist seit 2012 auch in Deutschland aktiv.

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Jack N.Kurt Leupi 22.12.16 17:49
Keine Sorge mar rio Herr J.Franke
Da bin ich ganz klar auf Deiner Seite,lieber Jürgen. Religion ist eines der Grundübel auf unserem Planeten ! Wann endlich hört die Menscheit auf, an den Glauben zu glauben ?
Jürgen Franke 31.08.16 19:09
Lieber Jack
bedauerlicherweise gehört die Überlieferung eines Glaubens zur stärksten und schlimmsten Indoktrination eines Menschen weltweit. Insbesondere in bildungsfernen Ländern wird sehr darauf geachtet, dass der Glaube der Eltern an die Kinder weiter gegeben wird. Diese Tatsache wird auch das größte Integrationshemmnis in Europa werden. Den Stellenwert der Frau bekommen die Kinder bereits im Elternhaus vorgelebt. Es ist mir völlig unverständlich, dass diese Tatsache Frau Dr. Merkel offensichtlich ganz anders sieht, denn das können wir nicht "schaffen", auch bei guten Willen nicht..
Jürgen Franke 30.08.16 12:05
Keine Sorge mar no
meine wahre Seite ist hier längst bekannt. Übrigens bin ich noch nicht einmal getauft. Von mir aus kann jeder nach seinen Glauben leben, solange er mir seinen nicht aufzwingen will. Denn da hört bei mir die Meinungsfreiheit auf. Im Koran steht teilweise der selben Blödsinn, wie in der Bibel, wenn es um die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau geht. Aber dieses Problem löst in Deutschland das Grundgesetz. Schon aus diesem Grund wird eine Integration nicht funktionieren, denn die Meinungsfreiheit ist bei einem Teil der ausländischen "Gäste" schon so ausgebildet, dass die Polizei in Berlin nur noch in Mannschaftsstärke bestimmte Gebiete "besucht".
Jürgen Franke 30.08.16 10:18
Es ist völlig unerheblich,
wie man die Ängste der Menschen bewertet. Die derzeitige Situation mit Vorgängen aus der Vergangenheit zu vergleichen, ist völlig unrealistisch. Aus Jugoslawien kamen auch keine Analphabeten. Der Brexit war auch ein deutlichen Signal der Ängste der Menschen in England. Das Problem sind auch nicht sosehr die Menschenmassen, sondern deren Religionszugehörigkeit und die damit zusammenhänge kaum mögliche Integrierbarkeit
Jürgen Franke 30.08.16 10:01
Wer Flüchtling ist und wer nicht
ist genau in der Konvention definiert, so dass sich selbstverständlich auch Deutschland daran halten wird. Alle Flüchtlinge, die auf dieser Welt in Lagern leben, würde die Aufnahmekapazität sprengen. Es ist bedauerlich, dass sich immer noch Menschen den Schlepperbanden anvertrauen. Die entsprechenden Regierungen sind aufgefordert, den Strom zu stoppen. Dass die Politik viele Jahre versagt hat, ist bedauerlich.
Jürgen Franke 29.08.16 23:04
mar rio
Es ist richtig, dass es dem deutschen Volk noch nie besser gegangen ist, als jetzt. Aus diesem Grund haben die Menschen Angst vor ihrer Zukunft. Die Voraussetzung für diesen Wohlstand ist jedoch, dass man eine anständige Arbeit hat und für sein Alter entsprechend vorsorgen konnte. Bezahltes Haus oder Wohnung. Konnte man das nicht schaffen, haben wir in spätestens 10 Jahren eine Altersarmut, die wir uns heute noch nicht einmal vorstellen wollen. Dazu kommen jetzt noch Probleme, die wir mit den Flüchtlinge bekommen, die wir beherbergen und bewirten müssen, bevor sie abgeschoben werden dürfen. Es sind überwiegend Analphabeten, die das soziale Netz lediglich belasten. Die abgelehnten Asylanten werden untertauchen und zu Terroristen mutieren. Das wird die Zukunft Deutschlands sein.
Jürgen Franke 28.08.16 17:34
Die Anerkennung der Flüchlingskonvention bedeutet
jedoch nicht, dass sich eine Kanzlerin, aufgrund einer Humanitätsduselei, über das Grundgesetz hinwegsetzt. Es ist eben nicht möglich, die Flüchtlinge der ganzen Welt aufzunehmen, wenn das eigene Volk darunter zu leiden hat. Zu diesem Thema empfehle ich Ihnen ausreichend Kommentare im Internet.