BANGKOK: Die Warnungen und Appelle von Lebensmittelaktivisten scheinen erstmals Gehör gefunden zu haben. Wenn auch mit wenig Erfolgschancen.
Premierminister Prayut Chan-o-cha wies erstmals das Gesundheits-, Handels-, Genossenschafts- und Landwirtschaftsministerium an, Alternativen zu dem hochgiftigen Herbizid Paraquat zu finden, dessen Einsatz in Thailand weit verbreitet ist. So sorgten in den vergangenen Monaten immer wieder Untersuchungen für große mediale Aufmerksamkeit, dass thailändisches Obst und Gemüse mit hohen chemischen Rückständen belastet sei. Nicht selten wurden die Höchstgehalte für Pflanzenschutzrückstände weit überschritten.
Da, so der Premier, bisher jedoch kein brauchbarer Ersatz gefunden werden konnte, sollen die Farmer stattdessen über die gesundheitlichen Risiken aufgeklärt und zu einem verantwortungsvolleren Einsatz angeleitet werden. „Ich mache mir Sorgen um die Landwirte und Verbraucher. Wenn wir also diese Chemikalie noch verwenden müssen, sollten wir dies richtig tun. Ich habe allen beteiligten Behörden befohlen, Wege zu finden, ihre Nutzung zu reduzieren“, erklärte Prayut in der „Bangkok Post“. Vereinzelte Netzwerke und Verbraucherschützer, darunter die „Biodiversity Sustainable Agriculture Food Sovereignty Action Thailand“ (BoiThai), warfen der Regierung daraufhin vor, das Thema halbherzig anzugehen.