Politologe: SPD sollte stärker auf ausländerkritische Töne setzen

Foto: epa/Joerg Schueler
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BERLIN/WIEN (dpa) - Die SPD sollte nach Ansicht des Berliner Politikwissenschaftlers Wolfgang Merkel ausländerkritische Themen stärker in den Blick nehmen. Es sei nicht ausländerfeindlich, von Grenzen der Immigration und Integration zu sprechen und Befürchtungen weniger begüterter Menschen aufzunehmen, sagte der Politologe der Deutschen Presse-Agentur. «Wenn die Sozialdemokratie diesen Menschen eine auch progressive Stimme gibt, können sie vor dem Rutsch nach Rechtsaußen bewahrt werden.»

Dabei kritisierte Merkel auch eine parteiinterne Kluft. «Die Kosmopoliten unter den Sozialdemokraten, die gutverdienenden Frequent Flyers (Vielflieger), sollten sich nie so fühlen, als hätten sie die bessere Moral.» Solche Attitüden seien herablassend und besserwisserisch. Die Sozialdemokraten in Österreich unter Bundeskanzler Christian Kern hätten dagegen die Ausländer-Thematik inzwischen erfolgreich in ihr Programm integriert.

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Ingo Kerp 27.04.17 13:19
Die SPD muß sich langsam mal ein griffiges Programm einfallen lassen. Mit dem Schulz-Hype, der so gut wie verflogen ist, kann man keine Wahl gewinnen. Außerdem bröckelt der angedachte Partner, die Grünen langsam weg und werden es vielleicht nicht mehr in den Bundestag schaffen. Was dann?
Jürgen Franke 26.04.17 16:30
Dem Politologen ist zu danken, denn der Schulz
wäre auf dieses Thema mit Sicherheit nicht von alleine gekommen. Von den Österreichern können die Genossen sowieso noch viel lernen. Insbesondere wenn es um die Altersarmut geht, denn damit hat Österreich keine Probleme.