Online-Reisebuchung birgt Gefahren

Zwölf Tipps, wie man sich gegen Risiken schützen kann

Online-Reisebuchung birgt Gefahren

Der Online-Reisemarkt boomt, und das Internet entwickelt sich zum wichtigsten Medium bei der Informationssuche über Reisen. Laut AGOF Internet Facts interessieren sich rund 60 Prozent der Surfer für Urlaubs- und Lastminute-Reisen. Fast die Hälfte der Nutzer, die sich online informieren, kauft anschließend auch im Web.

Das Internet ist das zentrale Medium bei der Reiseplanung. Länderportale finden regen Zuspruch, aber zunehmend orientieren sich Nutzer an den Empfehlungen anderer User auf unabhängigen Bewertungsportalen und stellen eigene Erfahrungsberichte ins Netz. Für Reiseanbieter wird dieser Trend zu einer Herausforderung, die nach mutigen und kreativen Lösungen verlangt: Nutzer erwarten aktuelle, authentische und ehrliche Informationen zum Reiseziel, bevor sie ihre Koffer packen. Dazu gehört neben der Transparenz über den Absender vor allem auch das Zulassen von kritischen Stimmen.

Bei der Buchung einer Reise über das Internet sollten Kunden immer ganz genau hinsehen, vor allem auf versteckte Preise oder unverständliche Geschäftsbedingungen achten. Wie in den Reisekatalogen, beherrschen auch die Macher von Reise-Portalen die Schönfärberei. Deutsche Verbraucherzentralen haben zwölf Tipps herausgegeben, damit bei der Online-Reisebuchung nichts schief läuft.

•Achten Sie auf deutliche Kennzeichnung des Anbieters. Als Anbieter von Reiseleistungen können Reiseveranstalter, Eigentümer von Unterkünften oder Fluggesellschaften auftreten. In jedem Fall sollten der Name, die Rechtsform des Unternehmens, der Name des Vertretungsberechtigten, die vollständige Adresse, Telefon- und Faxnummer, E-Mail-Adresse und die Handelsregisternummer angegeben sein. Der Kunde sollte in seiner Muttersprache mit dem Anbieter in Kontakt treten können. Sämtliche Angaben sollten leicht zu finden, gut lesbar und bequem auszudrucken sein.

•Stellen Sie fest, ob klar wird, wer die Leistung erbringt und dafür haftet. Dem Internetauftritt sollten Sie eindeutig entnehmen können, wer die angebotene Reiseleistung erbringt und für eventuelle Mängel haftet. Als Kunde müssen Sie nicht nur wissen, an wen Sie sich bei Fragen und Reklamationen wenden können.

•Nutzen Sie nur verständliche Buchungsabläufe. Die einzelnen Buchungsschritte sollten deutlich gekennzeichnet sein, so dass Sie immer wissen, wo Sie sich im Buchungsvorgang befinden. Eine Buchungsbestätigung per E-Mail sollte auf jeden Fall dazu gehören und alle Reisedaten sowie den Reisepreis ausweisen.

•Kontrollieren Sie, ob alle Eckdaten der Leistung genannt werden. Für Pauschalreisen, die im Internet angeboten werden, gelten dieselben Anforderungen wie an einen gedruckten Reisekatalog. Die wesentlichen Merkmale müssen genannt sein. Hierzu gehören unter anderem Reiseziel, Unterbringung und Verpflegung, Reiseroute, Transportmittel, Reisepreis, Pass- und Visumerfordernisse sowie die vorgeschriebenen Impfungen.

•Drucken Sie die wesentlichen Informationen vollständig aus. Sämtliche relevanten Webseiten eines Online-Anbieters sollten für den Nutzer problemlos und in guter Qualität auszudrucken sein. Bei allen Rückfragen, Umbuchungen, Reklamationen oder auch Rechtsstreitigkeiten ist ein Ausdruck der Reiseinformationen wichtig.

•Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen sollten vollständig vorhanden und leicht aufzufinden sein. Auch wenn Sie die Reiseleistungen über einen Vermittler buchen, sollten Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) des Reiseveranstalters, der Fluggesellschaft oder der Unterkunft vollständig mitgeteilt werden und einfach aufzufinden sein.

•Prüfen Sie, ob die Kosten transparent sind. Halten Sie sich bei "Gratis-" oder Billigangeboten stets vor Augen, dass niemand etwas zu verschenken hat. So kann für Hotelzimmer, in denen die Übernachtung kostenlos sein soll, ein "Mindestverzehr" und für die Vermittlung ein "Serviceentgelt" oder eine "Bearbeitungsgebühr" fällig werden. Zu sehr preiswerten Pauschalreisen gehören oft Ausflüge zu Teppich- oder Lederwarenfabriken, zu Schmuckhändlern oder anderen Firmen. Wenn Sie an diesen Ausflügen nicht teilnehmen möchten, erhöhen sich die Unterkunftskosten.

•Achten Sie darauf, dass die Preisangaben verständlich und übersichtlich sind. Anbieter müssen Endpreise grundsätzlich einschließlich Mehrwertsteuer und Kosten für die vereinbarten und alle obligatorischen Nebenleistungen angeben. Sonderkonditionen, Ermäßigungen oder Spezialangebote müssen in die Preisberechnung einfließen. Es ist anzugeben, wann die Zahlung oder Teilzahlungen zu leisten sind.

•Zahlen Sie für Pauschalreisen nur mit Sicherungsschein. Reiseveranstalter müssen gegen Insolvenz und Zahlungsunfähigkeit versichert sein. Nachgewiesen wird das durch einen Sicherungsschein. Er sollte sich online abrufen lassen. Veranstalter und Reisebüros dürfen keine Zahlung verlangen, solange Sie den Sicherungsschein nicht erhalten haben.

•Bevorzugen Sie Angebote, die verschiedene sichere Zahlungsmöglichkeiten vorsehen. Nutzer sollten bei Online-Buchungen die Wahl zwischen mindestens zwei Zahlungsmöglichkeiten haben, zum Beispiel zwischen Überweisung und Lastschriftverfahren.

•Versenden Sie Ihre Daten nur, wenn die Datenübertragung verschlüsselt ist. Senden Sie persönliche Daten nur verschlüsselt. Dies gilt unter anderem für Namen, Adresse, Alter, Geburtsdatum und Bankverbindung.

•Überprüfen Sie die Erklärung zum Datenschutz. Bevor Sie Ihren Namen, Ihre Adresse und weitere persönliche Daten angeben, müssen Sie sich über Art, Umfang, Ort und Zweck der Datenerhebung, -verarbeitung und -nutzung informieren können. Diese Informationen müssen leicht zu finden und auszudrucken sein.

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