Kompromisslösung für Nord Stream 2

Chef des österreichischen Öl- und Gaskonzerns OMV, Rainer Seele. Foto: epa/Lisi Niesner
Chef des österreichischen Öl- und Gaskonzerns OMV, Rainer Seele. Foto: epa/Lisi Niesner

WIEN (dpa) - Im Streit um die geplante Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 sieht der Chef des österreichischen Öl- und Gaskonzerns OMV, Rainer Seele, eine mögliche Kompromisslösung.

«Die Pipeline-Kapazitäten in der Ukraine sollten weiter genutzt werden, in welchem Umfang auch immer», sagte der Manager der Deutschen-Presse-Agentur. Die Ukraine dringt mit Unterstützung der deutschen Bundesregierung darauf, dass ihr die bisherigen Einnahmen als Transitland für russische Gasexporte durch die neue, 1.200 Kilometer lange Ostsee-Röhre nicht wegbrechen.

OMV gehört zu den Investoren beim Milliarden-Projekt Nord Stream 2, mit dem ab 2020 noch mehr Gas aus Russland nach Europa fließen soll. Am 5. Juni feiert der Konzern im Beisein von Russlands Präsident Wladimir Putin den 50. Jahrestag des Gasliefervertrags mit der damaligen Sowjetunion.

Die Entscheidung über die drei noch fehlenden Baugenehmigungen aus Russland, Dänemark und Schweden dürfte im Spätsommer fallen, meinte Seele. Bisher hätten die acht Investoren - darunter auch Shell und die deutsche Wintershall - vier Milliarden Euro der Nord Stream 2 AG zur Verfügung gestellt.

Bedenken wegen einer möglichen wachsenden Abhängigkeit Europas von russischem Gas teilt Seele nicht: «Russland hat sich jahrzehntelang als äußerst verlässlicher Partner erwiesen. Eine Abhängigkeit ist dann kein Problem, wenn sie gegenseitig ist - wie in diesem Fall.»

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