BERN (dpa) - Eine mögliche Bewerbung der Schweiz um die Austragung der Olympischen Winterspiele 2026 wird von der Mehrheit der Parlamentarier bislang abgelehnt. 43 von 80 Abgeordneten sagten in einer Umfrage der Schweizer «SonntagsZeitung» Nein zu den Olympiaplänen der Regierung. Nur 21 Volksvertreter waren dafür. Es wird befürchtet, dass insbesondere die veranschlagten 300 Millionen Franken (259 Millionen Euro) für die Sicherheit zu niedrig kalkuliert sind. «Die Spiele werden Schulden hinterlassen, die von der Öffentlichkeit bezahlt werden müssen», sagte ein Abgeordneter der Schweizerischen Volkspartei.
Die Schweizer Regierung hatte am Mittwoch eine massive finanzielle Unterstützung einer Bewerbung angekündigt. Sollte der Kanton Wallis vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) die Zusage bekommen, würde die Regierung bis zu eine Milliarde Franken (870 Millionen Euro) bereitstellen. Es handle sich um eine Defizitgarantie. Das Organisationskomitee geht zur Zeit von Ausgaben von 1,98 Milliarden Franken und Einnahmen von 1,15 Milliarden Franken aus.
Das Schweizer Olympische Komitee will die Bewerbung im Frühjahr 2018 offiziell beim IOC einreichen. Jüngste Abstimmungen zeigen, dass die Bevölkerung oft skeptisch ist. Im Schweizer Kanton Graubünden und in Tirol in Österreich hatten Bewohner Bewerbungen um Olympia 2026 abgelehnt. Die Entscheidung über den Austragungsort fällt voraussichtlich im Herbst 2019.
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