Olympiabewerbung trifft auf Ablehnung

Foto: epa/Laurent Gillieron
Foto: epa/Laurent Gillieron

BERN (dpa) - Eine mögliche Bewerbung der Schweiz um die Austragung der Olympischen Winterspiele 2026 wird von der Mehrheit der Parlamentarier bislang abgelehnt. 43 von 80 Abgeordneten sagten in einer Umfrage der Schweizer «SonntagsZeitung» Nein zu den Olympiaplänen der Regierung. Nur 21 Volksvertreter waren dafür. Es wird befürchtet, dass insbesondere die veranschlagten 300 Millionen Franken (259 Millionen Euro) für die Sicherheit zu niedrig kalkuliert sind. «Die Spiele werden Schulden hinterlassen, die von der Öffentlichkeit bezahlt werden müssen», sagte ein Abgeordneter der Schweizerischen Volkspartei.

Die Schweizer Regierung hatte am Mittwoch eine massive finanzielle Unterstützung einer Bewerbung angekündigt. Sollte der Kanton Wallis vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) die Zusage bekommen, würde die Regierung bis zu eine Milliarde Franken (870 Millionen Euro) bereitstellen. Es handle sich um eine Defizitgarantie. Das Organisationskomitee geht zur Zeit von Ausgaben von 1,98 Milliarden Franken und Einnahmen von 1,15 Milliarden Franken aus.

Das Schweizer Olympische Komitee will die Bewerbung im Frühjahr 2018 offiziell beim IOC einreichen. Jüngste Abstimmungen zeigen, dass die Bevölkerung oft skeptisch ist. Im Schweizer Kanton Graubünden und in Tirol in Österreich hatten Bewohner Bewerbungen um Olympia 2026 abgelehnt. Die Entscheidung über den Austragungsort fällt voraussichtlich im Herbst 2019.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.

Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Jürgen Franke 23.10.17 23:43
Lieber Jack, meine Bemerkung war auch eher
sarkastisch gemeint, denn für München und Hamburg haben auch die Bürger die Bewerbung für Olympia abgelehnt. Ich kann mich noch ganz dunkel daran erinnern, dass seinerzeit lediglich Amateure als Sportler zugelassen wurden. Aber so eine Spezies gibt es heute wohl auch nicht mehr. Heute dreht sich alles nur noch ums Geld, damit sich ein paar Bonzen auf der Tribüne fotografieren lassen können. Aber das gleiche gilt auch für die Fußball EM und WM.
Norbert Kurt Leupi 23.10.17 21:16
Eigentlich bedauerlich...
NEIN und nochmals nein , lieber Jürgen ! Wir hatten zweimal olyp.Winterspiele , 1928 und 1948 in St Moritz ! Heutzutage aber sagen in den meisten demokratischen Ländern die Mehrheit der Bürger NEIN ! Der Witz von Nachhaltigkeit glaubt niemand mehr , denn nachhaltig ist nur der Aerger danach ! Heute schreiben die olympischen Verbände alles vor : Wer sich wann und wo bewegen darf, welches Bier wann und wo ausgeschenkt wird , wer wieviel zu bezahlen hat und wer die Profite einstreicht (das sind natürlich die Verbände )! Das sind nur die einen "Petitessen" im Vergleich zu den Ungeheuerlichkeiten was die Sportverbände vor Ort anstellen ! Man denke an die Zwangsumsiedlungen , zerstörte Stadtkerne ,teure Stadion-Ruinen die zurückbleiben , grossflächige Naturverschandlung und, und ! Es geht nur noch um Prestige und heile Welt vorspielen und nicht um Frieden !
Jürgen Franke 22.10.17 21:26
Eigentöich bedauerlich, dass kein Land mehr die
wichtigsten Spiele des Friedens austragen will