ÖVP und FPÖ für offensive Bildungspolitik

Foto: epa/Lisi Niesner
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WIEN (dpa) - Die voraussichtlich neue österreichische Regierung von Konservativen und Rechtspopulisten will in einer bildungspolitischen Offensive künftig Schüler und Eltern mehr fordern. ÖVP und FPÖ seien sich einig, dass auch in den Volksschulen, vergleichbar mit den deutschen Grundschulen, wieder Noten vergeben werden sollten, sagte ÖVP-Chef Sebastian Kurz am Dienstag in Wien. Die bisher verbreitete «verbale Benotung» durch Beschreiben von Mängeln und Fähigkeiten sei nur noch zusätzlich möglich.

Obendrein solle eine «Bildungspflicht» eingeführt werden, damit Schulabgänger definitiv Lesen, Schreiben und Rechnen könnten und nicht nur ihre Schulzeit absäßen, meinte FPÖ-Vorsitzender Heinz-Christian Strache.

Ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr werde eine ÖVP-FPÖ-Regierung für alle einführen, die nicht ausreichend Deutsch beherrschten. «Wir haben ganz massive Probleme auch durch die Migration bei Deutsch vor dem Schuleintritt», sagte Strache.

Kindergärten sollten künftig stärker auf Sprach- und Wertvermittlung kontrolliert werden, meinte Kurz mit Blick auf das von ihm oft kritisierte rot-grün regierte Wien. Eltern, die Sozialleistungen bezögen und kein Interesse am Schulerfolg ihres Nachwuchses zeigten, müssten mit Entzug des Geldes rechnen.

ÖVP und FPÖ verhandeln seit gut einem Monat über die Bildung einer Regierung. Vieles spricht für einen Abschluss der Gespräch Mitte Dezember.

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