NSU-Prozess bis Dienstag unterbrochen - vorerst keine Plädoyers

Foto: epa/Sebastian Widmann
Foto: epa/Sebastian Widmann

MÜNCHEN (dpa) - Die Plädoyers im Münchner NSU-Prozess werden frühestens am kommenden Dienstag beginnen.

Wegen teils heftiger Auseinandersetzungen über mögliche Tonaufnahmen des Schlussvortrags der Bundesanwaltschaft beendete der Vorsitzende Richter Manfred Götzl den Prozesstag am Mittwochnachmittag. Das Verfahren wird am Dienstag fortgesetzt.

Das Oberlandesgericht hatte am Vormittag die Anträge sämtlicher Verteidiger abgelehnt, das Plädoyer der Ankläger aufzuzeichnen. Dagegen intervenierte zunächst der Anwalt des Mitangeklagten Ralf Wohlleben, Olaf Klemke. Er beantragte unter anderem, notfalls einen Stenotypisten mit der Mitschrift des Plädoyers zu beauftragen. Dem schlossen sich fast alle Verteidiger der fünf Angeklagten an. Darüber muss das Gericht nun beraten und entscheiden.

Die Terrorzelle der Jenaer Neonazis Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe soll für zehn Morde verantwortlich sein. Die Opfer waren neun Kleinunternehmer türkischer und griechischer Herkunft sowie eine Polizistin. Im November 2011 war die Gruppe nach einem Banküberfall im thüringischen Eisenach aufgeflogen. Mundlos und Böhnhardt sind tot. Zschäpe sitzt in Untersuchungshaft. Der Prozess in München hatte im Mai 2013 begonnen.

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