Neulich, am Strand: Pizza macht durstig

Neulich, am Strand: Pizza macht durstig

Wir sitzen in unseren Stühlen am Strand, als in der Reihe hinter uns ein Gast sein drittes Bier in kurzer Zeit bestellt. Vermutlich hat dies sein Platznachbar auch mitbekommen, so dass sich der Besteller zu einer Erklärung veranlasst gesehen hat.

„Oh, Ige habe gestern große Pizza essen. Jetzt Durst, viel Durst. Ha, ha.“ „Ja, kloar. Weiß scho wia's is“, antwortet der Nachbar. „Pizza sehr gut. Und sehr groß. Und kleine Preis. Nur zahle zweifufzig“, setzt er stolz fort. „

Aah ha! So, so. Bloß zwoafufzich? In Euro, oder?“, interessiert sich der Zweite.

„Nein, zweihundertfufzig.“

„Aah-ha. Aber net etwa Euro, oder?“

„Nein, nein Baht.“

„Aah ha. Ich wollt schon sagen. Des is net teuer, wenn's denn gut is.“

„Ja, ja. Da hinten. Du muss auch gehen da. Al u kän ess.“

„Was is den des?“

„Ige weiß nichte wie sage, aber du esse soviel du willst. Immer zahle gleiche Preis.“

„Aah ha. 'All you can eat' meinste. Für zwoahundertfufzich Baht. Wo is denn des?“

„Hinten über große Straße, wo Laden.“

„Wo? Welche Straße?“

„Da. Große Straße. Laufen da durch“, deutet er. „Bis dort ist eine Laden“, ergänzt er.

„Welchen Laden meinste denn? Da hat's net nua den oanen“, kommt die Rückfrage.

„Diese mit die Grün-, weiß-, Rot- Striche. Oben an Haus. Leuchtet in der Nacht“ erklärt der erste.

„Aah ha. Italiener, hä?“, setzt der andere fort.

„Nein. Ige Ungarisch. Und du?“

„Na, meist spricht ma in Bayern so wia i, hast mi? Also haste da eine Ungaropizza g'habt, oder net?“, will er nun wissen.

„Nein, nein. Die Laden ist Rot, weiß, Grün. Hat 24 Stunden offen“, stellt der Ungare klar.

Achtzehnerladen 24 Stunden geöffnet

„Aah ha. 24 Stunden offen habe hia alle. Den Laden mit der roten Zahl, oben in der Second Road moanste. Zum Glück es da nur den einen auf die drei Kilometer, ha. Woast, da hat's alle paar Meter einen solchen Laden. Welcher is es denn jetzt?“, nervt sich der Bayer.

„Hah ha, entschuldige. Diese Achzehnerladen, bei die Markt, ich meine. Gerade daneben gute Pizzeria“, meint er endlich.

„Achtzehnerladen? Ja, was is denn das jetzt wieda?“, wird der Herr langsam säuerlich.

„Ise doch einfach. Ise doch immer achtzehn, wenn du zähle zusammen. Ise logisch. Du nicht verstehen, hä? Ige sage diese Laden immer Achzehnladen.“

„Aah ha. Tönt irgendwie logisch, aber net bei uns“, die lakonische Antwort.

„Wenn du von Bayer, warum du nicht sein an Große Saufen in Munich?“, will nun der freundliche Herr aus Ungarn wissen.

„Des Oktoberfest moanste, hä?“, fragt der andere zurück.

„Ja, ja. Genau. Ige schaue in Internet mit meine iPhone. Dort viel saufen. Sehr viel. Und lustig. Und viele Trubel“, sagt er und reicht dem Bayer sein Handy.

„Ja, i woas des scho. Zum saufa brauch i aber net zum Oktoberfest fahren. Des kann i auch da, und auf dia Maß gerechnet, bin i hia einiges billiger“, meint er.

Keine Zeit zum Saufen

Der Ungare nimmt sein Handy wieder zu sich. „Ige werde schon noch einmal zum saufe dahin gehen. Aber immer ige habe etwas anderes zu tun. Keine Zeit, schlimm“, macht er ein betrübtes Gesicht.

„Na, wenn's denn net anders geht, kannste ja mal dein Handy zum Saufen nach Munich schicken. Des wird dia dann scho erzählen, wia's war“, lacht der Bayer und bestellt sich ein Bier. „Zum Testen koanst ja dei Handy in a Bia rein schmeißa. Bloß i glaub, des mog des Saufa a net vertrage“, zwinkert er.

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