Neulich, am Strand: Osterhasi? Nikolausi!

Neulich, am Strand: Osterhasi? Nikolausi!

Pünktlich zu Ostern konnten die investigativen Reporter des FARANG endlich aufdecken, was es mit den farbigen Ostereiern und dem Osterhasen auf sich hat. Der jahrhundertelange Irrglaube, dass der Osterhase die Eier bringt, kann nun unwiderlegbar ins Reich der Fantasie verwiesen werden. Durch verdeckte Ermittlungen und konspirative Seilschaften ist es gelungen, den wahren Täter ausfindig zu machen. Es ist nämlich der: …?

Na, dass hätten Sie sich so gedacht, hä? Dass die Redaktion nun einfach so mir nix, dir nix preisgibt, was wir he­rausgefunden haben – Nix da! Vielmehr wird im Folgenden geschildert, wie es zur Aufde­ckung eines Verbrechens und dessen Vertuschung gekommen ist. Lesen Sie selbst:

Auf den Bauernhöfen in der Umgebung ist es in der letzten Zeit zu immer dreisteren Diebstählen gekommen. Merkwürdig dabei war, dass ausschließlich nur Eier geklaut wurden. Zuerst nur einige, dann aber stets mehr. Den Bauern war zuerst auch gar nichts aufgefallen. Dieses Treiben begann schon am Ende des Winters. Doch die Hühner wussten gleich, dass mit dem, der die Eier neuerdings holte, etwas nicht stimmte. Der hatte nämlich ein braunes Fell und riesige Ohren. Einige Hennen glaubten zu wissen, dass das der Osterhase sei. Doch ganz sicher konnte man da nicht sein. Zumal der Dieb immer in nächtlicher Dunkelheit sich einschlich. Da pennen bekanntlich die Hühner auf der Stange, nicht wie die Mädels in Pattaya! Zudem weiss man ja noch nicht einmal, ob es den Osterhasen überhaupt gibt, im Gegensatz zu den Ladys mit den Häschen-Outfits. Die gibt es wirklich! Also, das Klauen der Eier wurde immer schlimmer. So beratschlagten die Hühner, was zu tun sei. Nicht zu Unrecht befürchteten sie, buchstäblich in die Pfanne gehauen zu werden, wenn ihre Legeleistung beim Bauern als zu schwach eingestuft würde.

Nur noch der Nikolaus kann helfen!

So fragten sie zuerst einmal ihren Hahn. Doch der inte­ressierte sich nicht für ihr Problem. Vielmehr war der ein egoistischer Kerl, der nur darauf bedacht war, seine eigenen Hennen beim Bauern zu verpetzen. Er wusste nämlich genau, dass der Bauer faule Hennen nackt am Spieß grillt. Und dieses Schauspiel genoß der scheußliche Gockel. Nackte Damen auf der Stange! Also mussten sich die Hennen woanders umsehen. Schließlich kam eine auf die Idee, den Weihnachtsmann zu fragen. Der wäre schlau genug, weiß ohnehin immer alles (besser?). Zudem könne er, auf Grund seiner Position, kaum die Hühnerbitte ablehnen. Gesagt, getan. Kurz darauf kommt die Antwort vom Nordpol: „Färbt zuerst einmal die Eier ein. Dann kann man sehen, wo der Dieb sein Unwesen treibt.“ So machten es die Hühner auch. Einige begannen braune Eier zu legen. Doch auf den anderen Bauernhöfen mussten sie die Eier anmalen. Jeder Hof eine andere Farbe. Farbige Eier könnte man nur durch Genmanipulation legen. Soweit sind die Hühner noch nicht. Bald lagen in den Schalen rote, blaue, grüne, gelbe Eier. Die Bauern, erst erschreckt, weil die Hennen zuerst immer weniger und nun aber bunte Dinger lieferten, erwogen nun ernsthaft, das Federvieh zu keulen. Lagen doch auf einmal farbige Eier da. Aber, schlau wie die Bauern sind, witterten sie bald ein gutes Geschäft. Also ließen die Bauern den Hennen den Hals unverdreht. Doch nun wurden die Eier noch viel mehr als vorher geklaut. Dem Osterhasen ist es gerade Recht gekommen, bunte Eier zu stehlen. So konnte er sich die mühsame Arbeit mit dem Anmalen sparen. Wenn die Hühner schon so blöd sind und Fertigware produzieren? Welcher Osterhase würde da „nein“ sagen? Kommt dazu, dass die Hasen, die früher Eier bemalten, nun arbeitslos wurden. So wurden auch sie zu Verbrechern und gingen ebenfalls auf Diebestour in den Hühnerställen.

Unter den Legehennen machte sich nun Panik breit: „Der Nikolaus muss her, nur der kann helfen. Wenn das so weiter geht mit dem Klauen, drehen uns die Bauern spätestens nach Ostern die Hälse um“, klagen sie. So flehen sie den Weihnachtsmann an, er solle zu ihnen kommen und dem Osterhasen den Garaus machen. „Ja, das könnte ich schon, aber in Thailand ist es doch so heiß. Da schmilzt die Schokolade, die ich so liebe“, lässt Nikolaus verlauten. Die Hühner ga­ckern unter sich aus, wie geholfen werden könnte. Da meint eine: „Ich habe einmal einem Farang aus der Schweiz ein Ei gelegt (hahaha), der hat eine Schokoladenfabrik, der kann helfen.“ Der Schweizer sagte dem Nikolaus seine heißgeliebte Schokolade ungeschmolzen zu, so, dass der sich unverzüglich nach Thailand aufmachte, den Hühnern zu helfen. In Thailand angekommen, legte sich der Weihnachtsmann auf die Lauer. Und es vergingen keine zwei Nächte, bis der Osterhase samt seiner Familienmafia in die Falle tappte. Mit einem Schlag ist die ganze Brut ausgehoben worden. Was für eine Meisterleistung.

Nun schmoren alle die Hasen und Häsinnen im „Bangkok-Hilton“ bis in alle Ewigkeit. Den Job des Langohrs hat seither der Weihnachtsmann übernommen. Seine Saison ist ihm sowieso zu kurz gewesen. Und dauernd am Nordpol sich was abzufrieren, ist auch nicht jedermanns Sache. Kommt dazu: Wer anders sollte es denn nun machen? Wer hätte denn schon die Infrastruktur für ein solches Unternehmen, außer der Weihnachtsmann?

Deshalb können wir nun mit Bestimmtheit sagen: Wenn Sie glauben, dem Osterhasen zu begegnen – Es ist der Weihnachtsmann! Oder glauben sie etwa an den Osterhasen? Hähähä.

Seither sind Ostereier farbig und der Osterhase in Schokolade gegossen, weil der Originalgauner im Gefängnis hockt.

Und für die Rätselfreunde unter den Lesern: Diese Geschichte ist: Wahr…/ Unwahr… (Bitte ankreuzen) Unter den richtigen Einsendungen werden die übrig gebliebenen Eier verlost. Abzuholen bei: Nikolaus, Nordpol, 1. Iglu rechts. Ab Osterdienstag, solange der Vorrat reicht.

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