Neue Runde von Friedensgesprächen

 Aung San Suu Kyi. Foto: epa/Hein Htet
Aung San Suu Kyi. Foto: epa/Hein Htet

RANGUN (dpa) - In dem südostastischen Land herrscht einer der weltweit am längsten währenden Konflikte, die mit Waffen ausgetragen werden. Nun wollen ethnische Gruppen und die Regierung erneut über eine Lösung beraten.

In dem seit fast 70 Jahren andauernden Konflikt zwischen bewaffneten ethnischen Gruppen und der Regierung in Myanmar steht eine zweite Runde von Friedensgesprächen an. Bei den Verhandlungen, die am Mittwoch beginnen sollen und für vier Tage angesetzt sind, wollen Vertreter der Konfliktparteien über einen Waffenstillstand und föderalistische Strukturen reden.

Seit der Unabhängigkeit des Landes von Großbritannien 1948 hält der bewaffnete Konflikt an, er ist damit einer der weltweit längsten. Damals kamen bis dahin unabhängige Regionen ethnischer Minderheiten unter Kontrolle des Staates. Ihre Unterdrückung sowie die Ausbeutung der Bodenschätze auf ihrem Gebiet durch bewaffnete Gruppen mit Nähe zur Armee heizen den Konflikt in dem ehemaligen Birma bis heute an. In Myanmar gibt es mehr als hundert ethnische Minderheiten.

Aung San Suu Kyi, Friedensnobelpreisträgerin und seit April 2016 de facto Regierungschefin sowie Außenministerin, hatte den Friedensprozess im August eingeleitet. Sie selbst gehört der Mehrheit der Bamar an, deshalb stehen ihr Gruppen der Minderheiten skeptisch gegenüber. Ein schneller Durchbruch bei den Gesprächen gilt als unwahrscheinlich.

Myanmars Regierung erntete zuletzt internationale Kritik für mutmaßliche ethnische Säuberungen des Militärs in dem vorwiegend von der muslimischen Minderheit der Rohingya bewohnten Staat Rakhine. Suu Kyi wies die Vorwürfe zurück. Eine UN-Kommission geht jetzt den Vorwürfen nach. Bis 2011 hatte in Myanmar fast 50 Jahre lang eine Militärdiktatur geherrscht. Das Militär verfügt weiterhin über mehrere Schlüsselministerien.

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