Neue Mängel am BER aufgetaucht

Foto: epa/Clemens Bilan
Foto: epa/Clemens Bilan

BERLIN (dpa) - Auf der Baustelle des neuen deutschen Hauptstadtflughafens BER sind nach einem Bericht der Berliner Zeitung «Tagesspiegel» neue Mängel aufgetaucht.

Wie das Blatt am Donnerstag berichtete, bestehen gravierende Defizite bei den technischen Systemen, vor allem erneut beim Brandschutz. Die Zeitung bezieht sich dabei auf einen Lagebericht für die zuständige oberste Bauaufsicht des Bundeslands Brandenburg von Mitte November und auf einen Statusbericht des technischen Prüfers Tüv Rheinland.

Der Brandschutz in dem neuen Flughafen hatte schon zuvor mehrfach Probleme bereitet und Zeitpläne zunichte gemacht. Im Jahr 2012 wurde die geplante Eröffnung vier Wochen vor dem Termin wegen Problemen mit der Brandschutzanlage abgesagt. Der Flughafen am südöstlichen Stadtrand Berlins ist bis heute nicht betriebsbereit.

Laut «Tagesspiegel» gibt es erhebliche sicherheitstechnische Mängel im nördlichen Teil des Fluggastterminals. Betroffen seien unter anderem die Entrauchungssteuerung, die Sprinkleranlagen und die Brandmeldeanlage. Eine «Wirksamkeit und Betriebssicherheit» sei «nicht gegeben», zitierte die Zeitung aus den Dokumenten.

Teilweise gebe es «systemische Mängel», das heißt, dass sich ähnliche Probleme möglicherweise auch in anderen Teilen des Terminals finden.

Die Flughafengesellschaft bestätigte, dass es noch «wesentliche Mängel» in Anlagen gebe, die der TÜV geprüft habe. Man kümmere sich intensiv darum, «die Fehler der Vergangenheit aufzuarbeiten und die noch verbleibenden Mängel an den technischen Anlagen konsequent zu beheben».

Der Flughafenchef hatte im August angekündigt, die Bauarbeiten bis zum 31. August 2018 abzuschließen. Einen Eröffnungstermin will er Mitte Dezember nennen. Eine Inbetriebnahme des BER vor dem Spätsommer 2019 gilt als ausgeschlossen. Nach Angaben des «Tagesspiegels» gerät der aktuelle Rahmenterminplan durch die aufgedeckten Mängel jedoch wieder ins Rutschen.

Insgesamt wurde der Start des drittgrößten deutschen Flughafens seit dem Baubeginn 2006 wegen Planungsfehlern, Baumängeln und Missmanagement schon sechs Mal verschoben.

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Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

aurel aurelis 25.11.17 18:39
Das Systrem der Funktionäre
Es liegt am System. Daher bringt ein Abreißen nichts. In einem Museum würden wieder Funktionäre untergebracht, zur Abwechslung statt in der EU. Neu bauen ginge nur unter Schweizer Leitung, mit einer Mauer drum herum durch die kein Politiker rein kommt. Die Chinesen würden es wahrscheinlich auch besser machen. BKK wurde ja auf Sumpf gebaut und es ging besser. Der Airtrain, überwiegend von Siemenshatte auch Probleme wie die Magnetschwebebahn in China. Schon lang bauen die Chinesen weiter und es funktioniert. Dort arbeiten zwar auch Funktionäre. Aber die haben noch als Beschleuniger "Kopf ab wenn nicht gut!"
Ingo Kerp 24.11.17 13:17
Liebes FARANG-Team, bite berichtet erst wieder, wenn der BER Flughafen eroeffnet wird, also 2020 oder 2021.
Heinz Duncker 24.11.17 12:01
Dieses ewige Drama : BER
Wahrscheinlich wird es billiger und schneller sein, Berlin abzureißen und an einem funktionierenden Flughafen wieder aufzubauen.