Netflix beendet «House of Cards»

Kevin Spacey. Foto: epa/Andy Rain
Kevin Spacey. Foto: epa/Andy Rain

LOS ANGELES (dpa) - Der Streamingdienst Netflix hat US-Medien zufolge das Ende der preisgekrönten Dramaserie «House of Cards» angekündigt und die derzeitige Produktion der letzten Staffel vorerst auf Eis gelegt. Die Nachricht vom Aus der Serie um den fiktiven US-Präsidenten Frank Underwood kommt zeitgleich mit Vorwürfen der sexuellen Belästigung gegen Hauptdarsteller Kevin Spacey (58).

Dessen Schauspielerkollege Anthony Rapp hatte Spacey eines sexuellen Übergriffs vor rund 30 Jahren beschuldigt. Die Entscheidung, die Serie zu beenden, sei allerdings schon vor Monaten gefallen, berichtete die «New York Times» unter Berufung auf eine Netflix-Sprecherin. Mit Blick auf die sechste Staffel teilte Netflix auf Twitter aber nun mit, dass diese Produktion «bis auf Weiteres» unterbrochen werde, um «die derzeitige Situation zu überprüfen» sowie Sorgen der Besetzung und der Crew anzusprechen.

Der 46-jährige Schauspieler Rapp («A Beautiful Mind», «Star Trek: Discovery») hatte erklärt, er sei bei dem mutmaßlichen Übergriff im Jahr 1986 in New York 14 Jahre alt gewesen und Spacey 26. Der Oscar-Preisträger Spacey outete sich kurz nach den Vorwürfen als schwul.

Netflix und Media Rights Capital hatten sich «zutiefst beunruhigt» bezeigt über die Vorwürfe. Vertreter beider Unternehmen hätten in Baltimore Crew und Schauspieler der Serie getroffen, um ihnen Unterstützung zuzusichern: «Wie vorher geplant, arbeitet Kevin Spacey derzeit nicht am Set», hieß es. Eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bei Netflix zum Ende der Serie blieb zunächst unbeantwortet.

Die letzten 13 Episoden von «House of Cards» sollten laut «Hollywood Reporter» 2018 zu sehen sein. Spacey spielt in der Serie an der Seite von Robin Wright den skrupellosen Präsidenten Underwood. Laut einem Bericht des Magazins «Variety» sind mindestens drei sogenannte Spinoffs im Gespräch, um die Geschichte einiger «House of Cards»-Charaktere fortzuschreiben.

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