KOH SAMUI: Wahrscheinlich sind die 50.000 Baht-Spende des Deutschen Hilfsvereins für das Staatliche Krankenhaus in Nathon nur ein dicker Tropfen auf einen glühenden Stein: Dennoch nahm der Hospital-Direktor kürzlich dankbar einen Scheck an, der dem notorisch defizitären Krankenbetrieb ein wenig Entlastung bringt.
Es sind auch viele deutsche Patienten, die mit zum Millionenverlust des Staatlichen Krankenhauses Nathon beitragen. Ohne Spenden wäre der Betrieb dort nicht aufrecht zu erhalten. Kein Patient wird abgewiesen, und alle Notleidenden werden ungeachtet ihrer Nationalität und finanziellen Ausstattung erst einmal behandelt.
Vorstandsmitglied Dr. Chumpol Thiengthon vom Deutschen Hilfsverein betonte das auch bei der Übergabe des Schecks. „Wir können nicht mehr als diesen Betrag beisteuern, aber wir können Ihnen versichern, dass wir um die Unverzichtbarkeit ihrer selbstlosen Arbeit wissen.“ Begleiter wurde der DHV-Vorstand von den beiden freiwilligen Helfern auf Koh Samui, Inge Jacobi und Karlfried Metzler.
Nur ein Beispiel für offen gebliebene Rechnungen: Ein 73 jähriger Hesse mit Wohnort Maenam auf Koh Samui musste im Spätherbst mit einer lebensbedrohlichen Beininfektion ins Nathon Hospital gebracht werden. Trotz aller Mühen starb er dort Anfang Dezember und das Krankenhaus blieb auf Kosten von etwa 80.000 Baht sitzen. Die Leiterin des Ausländerkontaktbüros im Nathon, Hathairat Leuangrittivut, berichtet, dass allein durch ausländische Patienten jährlich ein Millionenloch in der Kasse bleibt. Dennoch werde, so sagt die von allen Khun Ting gerufene Thailänderin, niemals ein Patient abgewiesen.
Durch schwer erkämpfte 60 Millionen Baht an Spendengeldern konnte im ablaufenden Jahr ein neuer Krankenhaustrakt in Nathon in Betrieb genommen werden. 24 schmucke Privatzimmer und wichtige 12 moderne Intensivkrankenplätze sind im Staatlichen Krankenhaus hinzugekommen. In vielen Jahren sammelten der Klinikdirektor und sein Personal jeden Baht bei betuchten Samuianischen Familien und buddhistischen Organisationen ein. Das Nathon Hospital mag nicht das modernste Krankenhaus auf Koh Samui sein, es ist aber effizient und weitaus weniger teuer als die vier Privatkrankenhäuser der Insel.
Bei einem Rundgang auf der neuen Intensivstation stießen Vertreter des Deutschen Hilfsvereins auf ein herzerweichendes Schicksal in der neuen Intensivstation. Seit 14 Monaten liegt dort ein Baby, das mit einem Lungendefekt geboren wurde und niemals selbständig atmen wird.
Das magere Mädchen reagiert auf alle Zuwendungen und wird rührend umsorgt und künstlich beamtet. Maschinen abzustellen wie in westlichen Ländern ist im buddhistischen Thailand undenkbar. Und ohne die Hilfe des Staatlichen Krankenhauses wäre die thailändische Familie des todkranken Winzlings längst ruiniert.
Eine wirklich gute Idee.
Würde aber wegen der Korruption leider scheitern.