PATTAYA: DER FARANG hat bereits über viele runde Geburtstage berichtet, aber der 50. Geburtstag des bekannten deutschen Zahnarztes Dr. Ramin aus Pattaya, war wirklich etwas ganz Besonderes: Er hat auf ein rauschendes und kostspieliges Fest verzichtet und stattdessen lieber eine Schule in Sawang Daen Din, einem kleinen Ort zwischen Udon Thani und Sakhon Nakhon besucht, um dort die gesamten Ausbildungskosten für 50 Kinder aus bedürftigen Familien zu finanzieren.
Der Schuldirektor wurde im Vorfeld informiert und suchte gemeinsam mit einigen Lehrern die 50 Schüler aus, die Hilfe am nötigsten hatten. Der Schulunterricht ist zwar kostenlos, aber die Kosten für die Schuluniform, Schuhe, Hefte, Verköstigung, Unterrichtsmaterial, etc. müssen die Eltern selber tragen. Dafür jährlich einige Tausend Baht zusammen zu bekommen, ist für viele sehr schwierig.
Traditionelle Feier mit Bürgermeister
Als Dankeschön hatten die Lehrer und Kinder für Dr. Ramin auf dem Schulgelände ein kleines Fest vorbereitet. Es wurden Willkommensschilder im Außen- und überdachten Innenbereich aufgestellt, wo bereits alle Schüler sowie die Eltern und Lehrer warteten. Nachdem ihm eine Blumenkette um den Hals und ein typisches Isaan-Tuch um die Hüfte gebunden wurde, durfte er vorne bei der Bühne neben dem Schuldirektor und dem Bürgermeister Platz nehmen, während junge Frauen traditionelle Tänze aufführten. Anschließend überreichte er jedem der 50 Kinder feierlich einen Geldumschlag.
Danach durfte er gemeinsam mit dem Direktor an einem Tisch Platz nehmen, auf dem sich eine große Schale mit Wasser und Blütenblättern befand. Der Reihe nach träufelten alle Anwesenden den beiden Wasser aus der Schale über die rechte Hand, während sie ihnen Glück, Gesundheit und Erfolg wünschten. Der Direktor klärte Dr. Ramin darüber auf, dass Songkran traditionell so zelebriert wird.
Bildung und Wissen für die eigene Zukunft
Am meisten getroffen hat Dr. Ramin das Schicksal der zwölfjährigen Kathai. Sie saß bei der Veranstaltung meist einsam in einer Ecke; niemand spielte mit ihr. Die Eltern der anderen Kinder erlauben das nicht. Kathai hat HIV – ebenso wie ihr Vater. Ihre Mutter ist bereits an den Folgen der Immunschwächekrankheit gestorben.
Daraufhin bat Dr. Ramin Kathai um ein Glas kaltes Wasser. Als sie es ihm reichte, bat er sie zuerst zu trinken. Nachdem sie zaghaft etwas getrunken hatte, nahm ihr Dr. Ramin das Glas ab, hielt es hoch, damit es alle sehen konnten und leerte es in einem Zug. Anschließend umarmte er sie kurz.
Die Anwesenden hatten sich von dem Schreck nocht nicht erholt, da ergriff Dr. Ramin das Mikrofon und klärte alle über die Wichtigkeit von Bildung und Wissen für die eigene Zukunft aber auch für die des Landes auf. Und er ließ alle wissen, dass der Umgang mit HIV-positiven Menschen im normalen Alltag kein Infektionsrisiko birgt.
Die Redaktion des Magazins DER FARANG ist von der Aktion von Dr. Ramin sehr beeindruckt und bewegt, wünscht ihm natürlich nur das Beste und dass er noch möglichst viele Geburtstage auf diese Weise feiert.