KOH SAMUI: Umsatzeinbußen von 60 Prozent über sechs Wochen: Seit der knallharten Durchsetzung der nächtlichen Sperrstunde um 1 Uhr auf der Urlaubsinsel Koh Samui Mitte Juni blickten viele Gastronomen mit bangen Gefühlen in die Zukunft.
Noch nie hatte eine polizeiliche Maßnahme so lange angehalten – auch sehr zum Leidwesen von jüngeren Urlaubern und Nachtschwärmern. Nun scheint ein Ende in Sicht. Gut informierten Kreisen zufolge könnte in den Orten Chaweng, Lamai und Bophut bald wieder das gesetzliche Auge zugedrückt werden, gleichbedeutend mit einer Ausweitung der Sperrzeit.
Die neue Polizeiführung der Provinz Surat Thani strebt demzufolge einen weiteren Ausbau der Überwachungskameras an den Bars und Restaurants an. Damit soll die Sicherheit der Urlauber gewährleistet werden: durch visuelle Kontrollen der Behörden.
Die meisten Barbetreiber, denen die fast zweimonatige Polizeikampagne schwer zu schaffen gemacht hatte, könnten sich mit diesem Kompromiss anfreunden. Auch dem Tourismus der Insel dürfte eine gelockerte Sperrzeitverordnung Auftrieb bringen. Hoteliers in Lamai und Chaweng hatten von signifikanten Stornierungsquoten in der Sommersaison berichtet. Die meisten Absagen wurden damit begründet, dass Gäste nicht elf Stunden mit dem Flugzeug in ein Urlaubsgebiet fliegen wollten, in dem um 1 Uhr alle Bürgersteige hochgeklappt würden.
In Internetforen gibt es aber auch viele deutschsprachige Befürworter von vorzeitigen Nachtlokal-Schließungen, die den Thaibehörden für ihre zuletzt unnachgiebige Haltung Applaus spendeten. Nur wenige bedenken, dass neben den Lokalbetreibern auch viele Kleinunternehmer wie Garküchen-Besitzer, ‚freischaffende weibliche Künstlerinnen‘ oder Taxifahrer empfindlich von der frühen Polizeistunde getroffen wurden.