Nachrichten aus der Wirtschaft

Foto: epa/Christian Bruna
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WIEN (dpa) - Die Schlussrunde im Bieterrennen um die insolvente Air-Berlin-Tochter Niki hat am Montag begonnen. Der Gläubigerausschuss traf sich nach Angaben der österreichischen Insolvenzverwaltung am Nachmittag. Am Ende der Beratungen soll feststehen, ob es beim Verkauf von Niki an den britisch-spanischen IAG-Konzern bleibt oder ob ein anderer Bieter den Zuschlag erhält. Unter den Interessenten ist erneut der österreichische Ex-Rennfahrer Niki Lauda. Der 68-Jährige bietet nach eigenen Worten zusammen mit dem Reiseveranstalter Thomas Cook (Condor). Das Landgericht Korneuburg hatte vor einer Woche ein zweites Hauptverfahren zur Niki-Insolvenz in Österreich eröffnet und Bietern damit eine zweite Chance für ein Angebot eröffnet.

Euro-Finanzminister peilen weitere Hilfsmilliarden für Athen an

Brüssel (dpa) - Das hoch verschuldete Griechenland kann absehbar mit frischen Hilfsmilliarden der internationalen Geldgeber rechnen. Die laufende Überprüfung des griechischen Spar- und Reformprogramms solle nun abgeschlossen werden, sagte der neue Eurogruppen-Vorsitzende Mario Centeno vor dem Treffen der Euro-Finanzminister am Montag in Brüssel. Damit könnten zeitnah zwischen sechs und sieben Milliarden Euro an Athen überwiesen werden. «Wir werden uns das aber sehr genau anschauen», sagte Bundesfinanzminister Peter Altmaier (CDU). Das Parlament in Athen hatte zuletzt ein großes Bündel an Reformen gebilligt. Unter anderem ist darin eine Einschränkung des Streikrechts vorgesehen. Das laufende Hilfsprogramm in Höhe von bis zu 86 Milliarden Euro endet planmäßig am 20. August. Experten gehen davon aus, dass das Land aber nicht die gesamte verfügbare Summe benötigen wird.

Metall-Tarifkonflikt: Kein Ende in Sicht

Stuttgart (dpa) - Der Arbeitgeberverband Südwestmetall und die IG Metall bezweifeln, dass der laufende Tarifkonflikt in der Elektro- und Metallindustrie noch in dieser Woche beigelegt werden kann. Am Mittwoch steht die vierte Verhandlungsrunde im Südwesten an. «Stand heute kann ich mir nicht vorstellen, dass wir in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ein vernünftiges Ergebnis finden», sagte Südwestmetall-Chef Stefan Wolf am Montag in Stuttgart. Auch IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger hält ein Ergebnis für «höchst unwahrscheinlich». Im Anschluss sieht man bei Südwestmetall zwei Szenarien. Wenn die Verhandlungspartner nah genug beieinander seien, wäre es möglich, am Wochenende einen weiteren Lösungsversuch zu starten. Gebe es keine Einigung, habe die Gewerkschaft bereits ganztägige Warnstreiks angekündigt, sagte der Südwestmetall-Chef.

UBS-Gewinn bricht wegen US-Steuerreform ein

Zürich (dpa) - Die Schweizer Großbank UBS hat 2017 wegen der US-Steuerreform deutlich weniger verdient. Operativ lief es dagegen sehr gut und das Geldhaus hat inzwischen wieder genug Kapital, um einen Teil davon über Aktienrückkäufe und steigende Dividenden an die Aktionäre zurückzugeben. Zudem will die UBS das zentrale Geschäft mit der Vermögensverwaltung vereinfachen und die bisher zum Teil getrennt agierenden Sparten zusammenlegen, wie der Credit-Suisse- und Deutsche-Bank-Konkurrent am Montag in Zürich ankündigte. Der Überschuss der UBS war im vergangenen Jahr um 64 Prozent auf 1,17 Milliarden Franken (990 Mio Euro) gefallen. Grund dafür ist, dass die UBS wie viele anderen Banken auch wegen der von US-Präsident Donald Trump vorangetriebenen Steuerreform im vierten Quartal hohe Abschreibungen auf Steueransprüche in den Vereinigten Staaten vornehmen musste. Bei der UBS beliefen sie sich auf 2,9 Milliarden Franken. Dies sorgte für einen Verlust im vierten Quartal. Ohne diese Belastung wäre der Überschuss deutlich gestiegen.

Die Nachfrage steigt, Steuern sinken: Die Weltwirtschaft boomt

Davos (dpa) - Der gute wirtschaftliche Lauf Deutschlands und der Welt wird nach den Prognosen des Internationalen Währungsfonds andauern. «Die Weltwirtschaft nimmt Fahrt auf», teilte IWF-Chefvolkswirt Maurice Obstfeld am Montag in Davos mit, wo sich Wirtschaftslenker und Politiker in dieser Woche zum Weltwirtschaftsforum treffen. Vor allem Europa und Asien hätten zuletzt positiv überrascht. Hinzu komme von diesem Jahr an die US-Steuerreform. Allerdings dürften sich die Politiker nicht ausruhen, warnte Obstfeld. Das derzeit «glückliche Zusammentreffen von Faktoren» dürfte nicht ewig andauern. Entsprechend gelte es nun, sich gegen die nächste Krise zu wappnen. Doch zunächst herrscht Partystimmung: Für Deutschland erhöhte der IWF seine Prognose für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr gleich um einen halben Prozentpunkt auf 2,3 Prozent.

Dax nähert sich zögerlich dem Rekordhoch

Frankfurt/Main (dpa) - Die Hoffnung auf eine baldige Regierungsbildung in Deutschland hat dem Dax am Montag kaum Impulse gegeben. Nachmittags sorgte der leicht schwächelnde Euro aber für etwas Unterstützung. Zuletzt stand der deutsche Leitindex 0,19 Prozent im Plus bei 13.460,27 Punkten. Damit näherte er sich wieder seinem Rekordhoch vom November bei 13.525 Punkten. Während der Index der mittelgroßen Unternehmen zuletzt um 0,05 Prozent auf 27 440,47 Punkte nachgab, gewann der Nebenwerte-Index SDax 0,08 Prozent auf 12.525,99 Punkte. Für den Technologiewerte-Index TecDax ging es um minimale 0,03 Prozent auf 2.703,77 Punkte hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,38 Prozent auf 3.662,82 Punkte. Der Euro notierte zuletzt bei 1,2245 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,2255 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stagnierte die Umlaufrendite bei 0,39 Prozent.

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