Nachrichten aus der Wirtschaft

Foto: epa/Justin Lane
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HAMBURG (dpa) - Der Energiekonzern ExxonMobil verkauft sein gesamtes deutsches Tankstellennetz an die britische Firma EG Group. Rund 1.000 Esso-Tankstellen sollen nach Zustimmung des Kartellamtes bis Ende kommenden Jahres an den neuen Besitzer übergehen, erklärte ExxonMobil am Mittwoch in Hamburg. Angaben zum Preis wurden nicht gemacht. Der Verkauf bedeute allerdings nicht, dass sich der Konzern aus dem deutschen Markt zurückziehe, er wolle vielmehr wachsen. Die Tankstellen würden weiter mit Esso-Kraftstoffen und Schmierstoffen wie Motoröl beliefert und Exxonmobil werde sich auf die Weiterentwicklung der Marke konzentrieren. Das operative Geschäft werde von der EG Group übernommen, die in das Kraftstoff-, Wasch- und Shopgeschäft investieren werde.

Inflation zieht leicht an - Energie kostet mehr

Wiesbaden (dpa) - Der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland hat sich im November leicht beschleunigt. Getrieben vor allem von höheren Energiepreisen lag die Teuerungsrate um 1,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in einer ersten Schätzung mitteilte. Im Oktober hatte die Rate noch bei 1,6 Prozent gelegen. Vor allem für Haushaltsenergie und Kraftstoffe mussten die Verbraucher im November mehr zahlen ein Jahr zuvor (plus 3,7 Prozent). Nahrungsmittel verteuerten sich um 3,2 Prozent. Im Oktober hatten Nahrungsmittel allerdings noch 4,3 Prozent mehr gekostet als im Vorjahresmonat. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im November um 0,3 Prozent.

Bundesbank warnt vor Sorglosigkeit angesichts boomender Konjunktur

Frankfurt/Main (dpa) - Die Bundesbank warnt vor Sorglosigkeit angesichts der boomenden Konjunktur. Es bestehe die Gefahr, dass Risiken für die Finanzstabilität unterschätzt würden, schreibt die Notenbank in ihrem Finanzstabilitätsbericht 2017, der am Mittwoch in Frankfurt vorgestellt wurde. Weil der Aufschwung schon seit acht Jahren andauere und die Zinsen anhaltend niedrig seien, könnten die Wirtschaftsakteure zunehmend davon ausgehen, dass sich die positive Entwicklung nahtlos in die Zukunft übertragen lasse. «Je länger Boomphasen dauern, desto größer ist die Neigung, diese in die Zukunft fortzuschreiben. Wenn wir nur den Blick den Rückspiegel werfen, kann es sein, dass wir Gefahren, die vor uns liegen, übersehen», sagte Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch.

Deutsche Wirtschaft bleibt Jobmotor - Volkswirte: 2,38 Mio arbeitslos

Nürnberg (dpa) - Die deutsche Wirtschaft bleibt ein Jobmotor. Im November hätten Betriebe so viele Arbeitskräfte gesucht wie selten zuvor, geht aus dem Mittwoch veröffentlichten Stellenindex BA-X der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor. Demnach gab es besonders viele freie Stellen im Handel und der Industrie, vor allem in der Metall-, Elektro- und Stahlindustrie. Jede fünfte der gemeldeten freien Stellen stammen aus diesen Branchen. Mit einem Plus von 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der offenen Stellen bei qualifizierten Unternehmensdienstleistungen am stärksten gewachsen. Dazu gehören etwa Unternehmensberater, Werbeagenturen, Architekten, Makler und IT-Dienstleister.

EU-Kommission: Prüfung von Lufthansa-Air-Berlin-Deal dauert an

Brüssel (dpa) - In der kartellrechtlichen Prüfung großer Teile der Air-Berlin-Übernahme durch die Lufthansa gibt es nach Angaben der EU-Wettbewerbshüter noch keine Entscheidung. «Die Untersuchung dauert an, und wir können ihr Ergebnis zu diesem Zeitpunkt nicht vorwegnehmen», sagte ein Sprecher der EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel. Die Frist für die Prüfung läuft bis zum 7. Dezember. Die Kartellwächter könnten die Übernahme dann - gegebenenfalls unter Auflagen - durchwinken oder aber eine vertiefte Prüfung einleiten. Letzteres erscheint derzeit wahrscheinlicher. In der Vergangenheit hat die EU-Kommission allerdings vergleichbare große Fälle wie etwa die Fusion der Biergiganten Anheuser Busch und SABMiller nach Zusagen auch schon in der ersten Phase durchgewunken.

Siemens-Aufsichtsrat berät über Börsengang der Medizintechnik

München (dpa) - Der Aufsichtsrat von Siemens berät am Mittwoch über den weiteren Fahrplan für den Börsengang der Medizintechnik-Sparte. Der Elektrokonzern hatte angekündigt, die umsatzstarke und profitable Sparte bis zum Sommer 2018 aufs Parkett zu bringen, weil sie wenig Synergien mit dem industriellen Kerngeschäft hat. Welchen Anteil Siemens abgeben will und an welcher Börse die Aktien des neuen Unternehmens notiert werden sollen, ist aber noch nicht bekannt. Weitere Themen der Aufsichtsratssitzung sind nach Angaben aus Konzernkreisen der Geschäftsbericht für das soeben abgelaufene Geschäftsjahr 2016/17 und der Stellenabbau in der Kraftwerkssparte. Siemens will weltweit 6.900 Arbeitsplätze streichen, davon etwa die Hälfte in Deutschland.

Rekorde an der Wall Street treiben auch den Dax nach oben

Frankfurt/Main (dpa) - Neue Kursrekorde an der Wall Street haben am Mittwoch auch am deutschen Markt für gute Stimmung gesorgt. Der Dax stieg am Nachmittag um 0,91 Prozent auf 13.178,35 Punkte und setzte sich damit wieder etwas mehr von der 13.000er-Marke nach oben ab. Der EuroStoxx 50 gewann 0,83 Prozent auf 3.613,32 Punkte. In der zweiten deutschen Börsenreihe legte der MDax um 1,3 Prozent auf 27.138,79 Zähler zu. Der technologielastige TecDax trat gegen den allgemeinen Aufwärtstrend mit 2.562,30 Punkten auf der Stelle. Der Euro gab zum US-Dollar leicht nach auf 1,1820.

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Leserkommentare

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