Nachrichten aus der Wirtschaft

Anton Schlecker (r.). Foto: epa/Ronald Wittek
Anton Schlecker (r.). Foto: epa/Ronald Wittek

STUTTGART (dpa) - Dem früheren Drogeriemarkt-Unternehmer Anton Schlecker bleibt das Gefängnis erspart, seine beiden Kinder müssen jedoch nach dem Ende des Bankrott-Prozesses in Haft. Das Stuttgarter Landgericht verurteilte Sohn Lars Schlecker am Montag zu zwei Jahren und neun Monaten, Tochter Meike zu zwei Jahren und acht Monaten. Gegen den Firmengründer verhängten die Richter wegen Bankrotts zwei Jahre Haft auf Bewährung sowie eine Geldstrafe von 54.000 Euro. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der heute 73-jährige Schlecker im Angesicht der Zahlungsunfähigkeit seines Unternehmens auf verschiedenen Wegen noch mehrere Millionen Euro beiseite schaffte. Seine Kinder wurden wegen Untreue, Insolvenzverschleppung, Bankrotts sowie Beihilfe zum Bankrott verurteilt.

Kommunen wollen wichtige Weichenstellungen für sauberere Luft

Berlin (dpa) - Im Kampf gegen drohende Diesel-Fahrverbote erhoffen sich Kommunen wichtige Weichenstellungen von einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstag. Im Mittelpunkt steht ein Fonds in Höhe von einer Milliarde Euro. Mit dem Geld sollen Projekte in Städten bezahlt werden, um die Luft zu verbessern und drohende Diesel-Fahrverbote doch noch zu verhindern. Vor dem Treffen bei Merkel hatte es zunehmend Kritik an der schleppenden Umsetzung des vor Monaten beschlossenen Fonds gegeben. In vielen Städten drohen Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge, weil Grenzwerte beim Ausstoß des als gesundheitsschädlich geltenden Stickoxids (NOx) anhaltend überschritten werden. Bei den Projekten der Städte geht es zum Beispiel darum, Busflotten auf umweltfreundliche Antriebe umzurüsten oder Elektromobilität mit mehr Ladestationen zu fördern.

Allianz will fast zwei Milliarden für Euler Hermes ausgeben

München (dpa) - Europas größter Versicherer Allianz will 1,8 Milliarden Euro ausgeben, um den französisch-deutschen Kreditversicherer Euler Hermes komplett zu übernehmen. Die Allianz hält derzeit knapp zwei Drittel der Anteile an Euler Hermes und will nun auch die restlichen gut 35 Prozent übernehmen, wie der Münchner Dax-Konzern am Montag mitteilte. Euler Hermes versichert Kredite gegen Zahlungsausfälle und ist nach Angaben der Allianz Weltmarktführer in dieser Branche. In der Öffentlichkeit bekannt sind vor allem die Hermes-Bürgschaften, mit denen die Bundesregierung deutsche Exporte absichert. An der Börse war das in Paris ansässige Unternehmen zuletzt gut 4,3 Milliarden Euro wert. Allianz-Konzernchef Oliver Bäte hat schon seit Jahren ein Milliardenbudget für Zukäufe reserviert.

Rekordjagd treibt Bitcoin Richtung 10.000 Dollar

Frankfurt/Main (dpa) - Die Rekordjagd bei der Digitalwährung Bitcoin hat sich am Montag stark beschleunigt. Am Morgen war der Kurs in Richtung der Marke von 10.000 US-Dollar geklettert. Zeitweise stieg der Bitcoin je nach Handelsplattform über 9.700 Dollar. Im Vergleich zum Freitag ist das ein Kursgewinne von fast 18 Prozent. Zu Beginn des Jahres wurde der Bitcoin noch unter der Marke von 1.000 Dollar gehandelt. Für die aktuelle Tempoverschärfung bei der Rekordjagd sehen Marktbeobachter keinen konkreten Grund. Obwohl es zuletzt immer wieder Warnungen vor einer gefährlichen Preisblase bei der Digitalwährung gegeben hatte, scheint der Bitcoin bei immer mehr Anlegern auf Interesse zu stoßen.

BASF eröffnet neue Fabrik für Elektromaterialien in Südkorea

Seoul (dpa) - Der weltweit größte Chemiekonzern BASF baut sein Geschäft mit Elektromaterialien in Asien aus. Das Unternehmen nahm am Montag an seinem südkoreanischen Produktionsstandort Yeosu an der Südküste eine neue Anlage für «ultrareines» Ammoniakwasser in Betrieb, das zur Reinigung zwischen den Fertigungsschritten für Chips und bei der Produktion von Displays gebraucht wird. Nach der Eröffnung eines Forschungs- und Entwicklungszentrums vor drei Jahren in Suwon verfüge BASF jetzt über den «kompletten Zyklus», sagte der zuständige Manager für den Raum Asien-Pazifik, Boris Jenniches, in Seoul. Schon 2013 hatte das Unternehmen sein regionales Hauptquartier für Elektromaterialien in die südkoreanische Hauptstadt verlegt. Bisher habe BASF etwa 50 Millionen Dollar in den Bereich in Südkorea investiert.

K+S und BUND einigen sich im Streit um Versenkung von Salzabwässern

Kassel (dpa) - Der Düngemittel- und Salzproduzent K+S hat einen Streit mit Umweltschützern über die Versenkung von Salzabwässern im Untergrund beigelegt. Man habe sich mit dem Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) auf einen Vergleich verständigt, sagte ein Sprecher des Kasseler MDax-Konzerns am Montag. K+S wird demnach das bereits genehmigte Volumen für die Versenkung von Salzabfällen nicht voll ausschöpfen und nach Auslaufen der Genehmigung Ende 2021 keinen neuen Versenkantrag stellen. Im Gegenzug zieht der BUND seine Klage und einen Eilantrag gegen die aktuelle Versenkerlaubnis zurück. Damit erhält K+S Rechtssicherheit für die Entsorgung.

Mehr Hopfen für weniger Bier

München (dpa) - Der deutsche Bierkonsum sinkt, doch die Hopfenproduktion blüht: Die Anbaufläche in der Bundesrepublik wird 2018 voraussichtlich auf mehr als 20.000 Hektar Fläche zulegen. Bereits in diesem Jahr wuchs die Fläche nach den Zahlen der Hopfenpflanzer-Verbände um gut fünf Prozent auf 19.500 Hektar, obwohl in Deutschland immer weniger Bier getrunken wird. Die Ursache des Phänomens: der weltweite Trend zum «Craft Beer». Die so genannten Mikrobrauereien produzieren in aller Regel Bier mit weit höherem Hopfengehalt als Großbrauereien. «Der Treiber ist eindeutig der Craft-Markt», sagte Peter Hintermeier, der Vorsitzende des Deutschen Hopfenwirtschaftsverbands, am Montag in München. Deutschland liegt in der weltweiten Hopfenproduktion auf dem zweiten Platz hinter den USA. Größtes Anbaugebiet ist die Hallertau im nördlichen Oberbayern.

Dax hält sich über 13.000-Punkte-Marke

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat sich am Montag über der Marke von 13.000 Punkten gehalten. Nach einigem Hin und Her im Handelsverlauf zeigte sich der Dax zuletzt mit 0,08 Prozent im Minus bei 13.049,96 Punkten. Am Vormittag war der Euro mit 1,1957 Dollar auf den höchsten Stand seit September gestiegen und kostete zuletzt 1,1948 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,1877 Dollar festgesetzt. Unterdessen zeigte sich der MDax prozentual unverändert bei 26.703,41 Punkten. Der Technologiewerte-Index TecDax verlor 0,56 Prozent auf 2.556,55 Zähler. Der EuroStoxx 50 gab zuletzt wie der Dax um 0,08 Prozent nach.

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