Nachrichten aus der Wirtschaft

Christine Lagarde, IWF-Chefin. Foto: epa/Jeon Heon-kyun
Christine Lagarde, IWF-Chefin. Foto: epa/Jeon Heon-kyun

WASHINGTON/SARAJEVO (dpa) - Europa wird nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) immer mehr zur Zugmaschine der Weltwirtschaft. In seinem am Montag veröffentlichten regionalen Ausblick erklärte der Fonds: «Die europäische Erholung hat sich verstärkt und merklich verbreitert.» Das Wachstum in Europa liefere einen großen Beitrag zur Steigerung der globalen Wirtschaftsleistung. Die Analyse des IWF bezieht sich auf den gesamten Kontinent, nicht nur auf die Länder der EU. Eine Rolle spielen dabei auch Staaten wie Ungarn, Polen, Russland und die Türkei. In einigen wirtschaftlich noch schwächeren Staaten hätten die Arbeitslosenquoten das Niveau vor der letzten großen Krise erreicht - ebenso in einigen hoch entwickelten Ländern. Auf mittlere Sicht gebe es eine Reihe von Wachstumsrisiken, warnt der IWF.

Sparkassen-Regionalchefs beraten über Steueraffäre Fahrenschons

Berlin (dpa) - Über die Zukunft des deutschen Sparkassenpräsidenten Georg Fahrenschon könnte am Dienstag eine Vorentscheidung fallen. Die regionalen Präsidenten wollten sich am Dienstag in Hannover treffen, um über die Steueraffäre Fahrenschons und Konsequenzen zu sprechen, hieß es am Montag aus Sparkassenkreisen. Ein formeller Beschluss ist vorerst nicht geplant. Es gebe am Dienstag keine Sitzung des DSGV-Präsidiums oder eines anderen Verbandsgremiums in Berlin. Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) verwies am Montag auf die «aktuelle Beschlusslage in den DSGV-Gremien», die am 8. November veröffentlicht wurde. Demnach ist «die Wahl des DSGV-Präsidenten verschoben» und der Ausgang eines gerichtlichen Verfahrens werde abgewartet. Kurz vor der geplanten Wiederwahl Fahrenschons in der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass der 49-Jährige mehrere Steuererklärungen zu spät eingereicht und deshalb einen Strafbefehl wegen Steuerhinterziehung erhalten hatte.

Nachholbedarf im Handel bei Digitalisierung

Düsseldorf (dpa) - Handelsexperten schlagen Alarm: Nach einer neuen Studie des Beratungsunternehmens PwC vernachlässigen viele Handelsbetriebe immer noch den digitalen Umbau ihrer Geschäfte. Jedes fünfte Unternehmen habe sich noch nicht eingehend mit dem Aufbau digitaler Fähigkeiten beschäftigt, schreiben die Verfasser in dem Bericht, der in wenigen Tagen veröffentlicht werden soll und der dpa am Montag vorlag. Diese Firmen hätten keine entsprechende Strategie aufgebaut. Sie «setzten ihre Marktposition gegenüber ihren internationalen Wettbewerbern aufs Spiel, wenn sie die digitale Transformation zu langsam angehen», erläuterte Gerd Bovensiepen, Leiter des Bereiches Handel und Konsumgüter bei PwC in Deutschland.

Erstattung für Telekom-Kunden nach überhöhten Kreditkarten-Rechnungen

Bonn/Berlin (dpa) - Kunden der Telekom haben nach teils drastisch überhöhten Abrechnungen bei der Nutzung von Kreditkarten-Telefonen jetzt ihr Geld zurück bekommen. Dies gab die Bundesnetzagentur in Bonn bekannt. Sie hatte Fälle geprüft, in denen bei der Vermittlung von Gesprächen über die Schweizer Firma BBG an Telefonsäulen der Deutschen Telekom ein Vielfaches der Gebühren angefallen war, die sonst bei Bezahlung per Kreditkarte üblicherweise entstehen. «Die Kunden, die im Zeitraum der Fehlfunktionen falsch tarifiert wurden, haben nach Aussage des Unternehmens die vollständige Belastung vergütet bekommen», sagte ein Sprecher der Netzagentur mit Blick auf die Deutsche Telekom. Von BBG hatten die Regulierer eine Stellungnahme angefordert - nach Hinweisen auf Unregelmäßigkeiten an öffentlichen Kreditkarten-Telefonen etwa an Bahnhöfen oder Flughäfen.

Dax kämpft um 13.000-Punkte-Marke

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax kämpft um die Marke von 13.000 Punkten. Nach einem zunächst unspektakulärem Start in die neue Handelswoche verlor der Leitindex am Montag etwas den Halt und beschleunigte bis zum Nachmittag seine Talfahrt. Zuletzt büßte das deutsche Börsenbarometer 0,98 Prozent auf 12.998,81 Punkte ein. Der MDax der mittelgroßen Werte sank am Nachmittag um 1,08 Prozent auf 26.209,36 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax verlor 1,10 Prozent auf 2.463,85 Punkte. Der EuroStoxx 50 büßte zuletzt 0,96 Prozent ein. In Japan hatte der Nikkei 225 zum zweiten Mal in Folge schwach geschlossen, nachdem er am Donnerstag erstmals wieder seit 25 Jahren über 23.000 Punkte geklettert war. Der Euro legte nach anfänglichen frühen Verlusten wieder etwas zu und wurde mit 1,1672 US-Dollar gehandelt. Die EZB hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,1654 (Donnerstag: 1,1630) US-Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,21 Prozent am Freitag auf 0,20 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,02 Prozent auf 141,51 Punkte. Der Bund Future legte um 0,02 Prozent auf 162,23 Punkte zu.

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