Nachrichten aus der Wirtschaft

Foto: epa/Felipe Trueba
Foto: epa/Felipe Trueba

BERLIN (dpa) - Für die von Arbeitslosigkeit bedrohten Beschäftigten der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin könnte es möglicherweise doch eine Transfergesellschaft geben. Sowohl das Unternehmen als auch das Land Berlin wollen Geld dafür bereitstellen. Das Land Nordrhein-Westfalen schloss ein Engagement nicht aus. In Transfergesellschaften werden Mitarbeiter üblicherweise befristet eingestellt, um sie auf neue Arbeitsplätze zu vermitteln. Die Berliner Bausenatorin Katrin Lompscher (Linke) machte am Dienstag deutlich, dass das Land eine solche Gesellschaft notfalls sogar allein finanzieren werde. «Das soll natürlich möglichst mit Partnern geschehen, aber wenn sich diese nicht finden lassen, steht Berlin trotzdem zu seinem Wort», sagte sie nach einer Senatssitzung.

Staat verdient mehr an Rauchern - Zigarettenproduktion gestiegen

Wiesbaden (dpa) - Der deutsche Fiskus hat mehr an Rauchern verdient. Im dritten Quartal wurden 7,2 Prozent mehr versteuerte Zigaretten produziert als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Damit lag die Menge bei rund 20,5 Milliarden Stück. Auch bei Feinschnitt, Zigarren, Zigarillos und Pfeifentabak gab es kräftige Zuwächse. Insgesamt wurden Tabakwaren im Verkaufswert von 7,0 Milliarden Euro versteuert. Das waren 0,8 Milliarden Euro oder 12 Prozent mehr als im dritten Quartal 2016. Der Betrag ergibt sich aus den Steuerzeichen, die Hersteller ordern. Die Daten geben aber wenig Aufschluss darüber, wie viel tatsächlich geraucht wird.

Experten warnen vor «Hysterie» um WLAN-Sicherheitslücke

Berlin (dpa) - Der Appell des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik, wegen einer Sicherheitslücke im WLAN-Protokoll WPA2 keine Bankgeschäfte mehr über ein drahtloses Netzwerk zu tätigen, ist bei Experten auf Kritik gestoßen. «KrackAttack ist eine ernstzunehmende Schwachstelle, sie ist aber nicht der sofortige Untergang unserer WLAN-Welt», erklärte Security-Experte Rüdiger Trost von IT-Sicherheitsunternehmens F-Secure. Man dürfe nicht den Eindruck entstehen lassen, als ab sofort jedermann alle Verschlüsselungen aushebeln und Daten mitlesen könnte. Auch der Branchenverband Bitkom relativierte die BSI-Warnmeldung: «Man kann das Internet (über WLAN) schon noch nutzen, auch für sensible Transaktionen», sagte Marc Bachmann, IT-Sicherheitsexperte beim Bitkom.

Maschinenbau: Handelsbarrieren würden Wohlstand schaden

Berlin (dpa) - Deutschlands Maschinenbauer fordern von der künftigen Bundesregierung ein starkes Engagement für den Freihandel. In der neuen Legislaturperiode gehe es darum, noch stärker für offene Märkte zu kämpfen, sagte der Präsident des Branchenverbandes VDMA, Carl Martin Welcker am Dienstag auf dem Maschinenbau-Gipfel in Berlin. «Der Maschinenbau und die gesamte deutsche Industrie lebt von ihrer Weltoffenheit - jede Kehrtwende hier würde unserer Gesellschaft und unserem Wohlstand schaden.» Sorgen bereiten der exportorientierten Branche unter anderem der Brexit, protektionistische Tendenzen in den USA unter Präsident Donald Trump und verschärfte Russland-Sanktionen.

Madrid erwartet geringeres Wachstum wegen Katalonien-Konflikts

Madrid (dpa) - Die Unsicherheit über die Zukunft der spanischen Wirtschaftsregion Katalonien bleibt aus Sicht der Regierung nicht ohne Folgen für die Konjunktur des Landes: Die Regierung in Madrid korrigierte ihre Wachstumserwartung für das kommende Jahr von 2,6 auf 2,3 Prozent nach unten. Dies geht aus dem neuen Haushaltsplan des Wirtschaftsministeriums für die EU-Kommission in Brüssel hervor. In dem Schreiben begründet die Regierung ihre neue Einschätzung mit «einer leichten Eindämmung der Binnennachfrage, die sich aus den negativen Auswirkungen der Unsicherheit ergibt, die mit der derzeitigen politischen Situation in Katalonien verbunden ist». Eine Fortsetzung der Krise oder die Unabhängigkeit Kataloniens hätte noch weit größere Auswirkungen, sagte am Dienstag die Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, Irene Garrido. Dies werde aber nicht eintreten.

Primark expandiert in weitere deutsche Städte

Münster (dpa) - Der wegen seiner Kampfpreise in Deutschland gefürchtete Textildiscounter Primark will in weiteren Städten Fuß fassen. Allein in den nächsten zwölf Monaten sollen fünf neue Geschäfte in Bielefeld, Münster, Stuttgart, Ingolstadt und München eröffnet werden, wie Deutschland-Chef Wolfgang Krogmann am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Münster sagte. Primark wachse organisch und schreibe dabei schwarze Zahlen, sagte der Manager. Bei der weiteren Expansion habe das Unternehmen vor allem Städte mit «deutlich mehr als 150.000 Einwohnern» im Blick. Einen Primark-Online-Shop soll es dagegen auch weiterhin nicht geben.

Dax verteidigt die Marke von 13.000 Punkten

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat sich am Dienstag über der viel beachteten Marke von 13.000 Punkten behauptet. Am frühen Nachmittag stand der Leitindex 0,11 Prozent höher bei 13.018,17 Zählern. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen legte zuletzt um 0,15 Prozent auf 26 181,05 Punkte zu. Der Technologiewerte-Index TecDax gab um 0,53 Prozent auf 2.526,32 Punkte nach. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,20 Prozent am Vortag auf 0,18 Prozent. Der Euro kostete zuletzt 1,1758 US-Dollar. Der Dollar kostete damit 0,8505 Euro. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,1803 (Freitag: 1,1810) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8472 (0,8467) Euro gekostet.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.