Nachrichten aus der Wirtschaft

Foto: epa/Stephanie Lecocq
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BRÜSSEL/LEVERKUSEN (dpa) - Die EU-Kommission hat im laufenden Verfahren zur geplanten Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto durch den Dax-Konzern Bayer die Uhr angehalten. Dies werde immer dann gemacht, wenn die beteiligten Parteien wichtige Informationen zu einem Zusammenschluss nicht schnell genug übermitteln, erklärte ein Sprecher der Brüsseler Behörde am Donnerstag. Sobald die fehlenden Auskünfte eingetroffen seien, werde eine neue Frist gesetzt. Die EU-Kommission hatte wegen etlicher Vorbehalte im August eine sogenannte vertiefte Prüfung der Übernahme eingeleitet. Die Frist für eine Entscheidung lief ursprünglich bis 22. Januar. «Wir tun unser Möglichstes, alle Fragen der EU-Kommission so schnell wie möglich zu beantworten», sagte ein Bayer-Sprecher.

BGH entscheidet über Pflichten von Maklern bei Immobilienanzeigen

Karlsruhe (dpa) - Der Bundesgerichtshof (BGH) entscheidet über die Pflichten von Immobilienmaklern bei der Schaltung von Anzeigen. In der Verhandlung am Donnerstag ging es in drei Fällen um die Frage, ob sie Angaben aus vorliegenden Energieausweisen weglassen dürfen. Oberlandesgerichte werteten das als wettbewerbswidriges Verhalten. Verbraucherschützer hatten die Immobilienmakler zuvor abgemahnt. Der Vorsitzende Richter sprach von «sehr detaillierten und komplizierten Regelungen». (AZ: I ZR 229/16, I ZR 232/16, I ZR 4/17)

Verbraucher können mit stabilen Preisen für Weihnachtsgebäck rechnen

Düsseldorf (dpa) - Trotz der hohen Butterpreise müssen Verbraucher in der laufenden Saison nicht mit größeren Preissteigerungen bei Weihnachtsgebäck rechnen. Bislang sei es weitgehend nicht gelungen, den Preisanstieg bei Butter an den Handel weiterzugeben, sagte der Chef des Aachener Süßwarenherstellers Lambertz, Hermann Bühlbecker, am Donnerstag in Düsseldorf. Dank des kühlen Wetters sei die Nachfrage bei Lebkuchen und Co. zum Beginn der aktuellen Saison bereits höher als im Vorjahr gewesen. Mit acht Werken und rund 4.000 Beschäftigten ist der Backkonzern nach eigenen Angaben Weltmarktführer für Herbst- und Weihnachtsgebäck.

BGH bestätigt Verbot von Werbefoto auf Homepage von Tabakunternehmen

Karlsruhe/Landshut (dpa) - Für Websites von Unternehmen gelten die gleichen strengen Regeln des Tabakwerbeverbots wie für Zeitungen und Nachrichtenportale im Internet. Dies entschied der Bundesgerichtshof (BGH) am Donnerstag in Karlsruhe. Das oberste deutsche Zivilgericht gab damit Verbraucherschützern Recht, die sich an einem Foto auf der Homepage des niederbayerischen Tabakproduzenten Pöschl störten. Darauf waren im November 2014 gut gelaunte Menschen mit Zigaretten, Schnupftabak und einer Pfeife zu sehen. Damit würden die Produkte der Tabakfirma «näher gebracht und als attraktiv dargestellt», so der I. BGH-Zivilsenat (Az. I ZR 117/16). Das Landgericht Landshut und das Oberlandesgericht München hatten darin eine unzulässige Tabakwerbung gesehen. Die dagegen gerichtete Revision des Tabakherstellers wies der BGH zurück.

Umfrage: Mehr deutsche Firmen werden Opfer von Datenklau und Hackern

Frankfurt/Main (dpa) - Deutsche Unternehmen geraten nach eigener Einschätzung zunehmend ins Visier von Cyber-Kriminellen und Datendieben. Bei einer Umfrage unter 450 Firmen gaben 44 Prozent an, in den vergangenen drei Jahren konkrete Hinweise auf entsprechende Attacken entdeckt zu haben. Dies berichtete das Prüfungs- und Beratungsunternehmen EY am Donnerstag in Frankfurt. Es gebe gut drei Mal so viele Betroffene wie noch vor zwei Jahren. Besonders unter Druck sind den Angaben zufolge Großunternehmen mit mehr als einer Milliarde Euro Umsatz. Von ihnen hätten 57 Prozent konkrete Angriffe festgestellt. Nach Einschätzung von EY dürfte die Dunkelziffer allerdings höher sein. In jeder sechsten betroffenen Firma seien die kriminellen Handlungen nur durch Zufall aufgeflogen.

Aktionärsvertreter: Aufsichtsräte trotz Frauenquote zu männlich

Frankfurt/Main (dpa) - Die Aufsichtsräte deutscher Top-Konzerne sind nach Ansicht von Aktionärsvertretern trotz Frauenquote nach wie vor zu sehr von Männern dominiert. «Selbst bei den Gremien, die das 30-Prozent-Ziel einhalten, werden die wirklich machtvollen Positionen, also die Mitgliedschaften respektive Vorsitze in Ausschüssen oder gar die Posten als Aufsichtsratschef, in der Regel von Männern besetzt», sagte Jella Benner-Heinacher, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), am Donnerstag in Frankfurt. In den Aufsichtsräten der 30 Konzerne im Deutschen Aktienindex liegt der Frauenanteil nach DSW-Berechnungen derzeit bei 31,9 Prozent. Allerdings führe nur in einem Dax-Konzern eine Frau den Aufsichtsrat: Simone Bagel-Trah beim Klebstoff- und Waschmittelhersteller Henkel.

Studie: Für E-Autos mehr Recycling von Rohstoffen nötig

Berlin (dpa) - Für mehr Elektroautos muss laut einer Studie der Nachschub wichtiger Rohstoffe besser gesichert werden. Zwar gebe es weltweit genug Lithium, Kobalt, Graphit und Nickel für die Batterieproduktion, ergab die am Donnerstag veröffentlichte Untersuchung des Freiburger Öko-Instituts. Die Vorkommen würden aber möglicherweise nicht rasch genug erschlossen, so dass das Angebot speziell an Lithium und Kobalt zeitweise knapp werden könnte und die Preise so steigen dürften. Notwendig sei daher mehr Recycling, etwa durch feste europaweite Quoten. Empfohlen wird auch, die Industrie auf Umwelt- und Sozialstandards in den Förderländern zu verpflichten. Die Akzeptanz hänge aber auch davon ab, ob die Rohstoffe zu vernünftigen wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen gewonnen werden können.

Dax-Anleger schalten nach Rekordhoch einen Gang zurück

Frankfurt/Main (dpa) - Nach dem Sprung des Dax auf ein Rekordhoch haben die Anleger am Donnerstag erst einmal Luft geholt. Der deutsche Leitindex gab am Nachmittag um 0,17 Prozent auf 12.948,33 Punkte nach. Der MDax, in dem die Aktien mittelgroßer Unternehmen vertreten sind, fiel am Nachmittag um 0,38 Prozent auf 26.065,42 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax büßte 0,46 Prozent auf 2.487,64 Punkte ein. Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 legte leicht um 0,16 Prozent zu auf 3.600,79 Punkte. Der Euro hat am Donnerstag wieder nachgegeben. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,1715 US-Dollar bezahlt.

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Leserkommentare

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