Nachrichten aus der Wirtschaft

Die Logos der deutschen Energieversorger RWE und EON. Foto: epa/Sascha Steinbach
Die Logos der deutschen Energieversorger RWE und EON. Foto: epa/Sascha Steinbach

Einigung zum Innogy-Deal: Kündigungen «praktisch ausgeschlossen»

ESSEN (dpa) - Bei der geplanten Übernahme der RWE-Tochter Innogy durch den Konkurrenten Eon sind mögliche Entlassungen von Mitarbeitern so gut wie vom Tisch.

Die Unternehmensführungen von Innogy, Eon und RWE hätten sich mit Gewerkschaften und Betriebsräten darauf verständigt, bestehende Tarifverträge zur sozialverträglichen Absicherung von Personalmaßnahmen weiter anzuwenden, teilten die Gewerkschaften Verdi und IG BCE am Freitag mit. «Auf dieser Basis schließen die unterzeichnende Unternehmen betriebsbedingte Beendigungskündigungen praktisch aus», heißt in der Vereinbarung. Eon will nach der Zerschlagung von Innogy bis zu 5000 Stellen streichen.

Trinkwasserpreise klettern - Warnung vor Wasserverschmutzung

FRANKFURT/BERLIN (dpa) - Die Trinkwasserpreise für Verbraucher in Deutschland sind in den vergangenen Jahren spürbar gestiegen.

Zwischen 2005 und 2016 legten sie um 25 Prozent zu, wie die Grünen-Fraktion am Freitag in einer Analyse auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamts bemängelte. Für einen Haushalt von zwei Personen bedeute dies Mehrausgaben von 50 Euro. Zuvor hatte die «Saarbrücker Zeitung» darüber berichtet. Demnach sind vor allem seit 2014 die Trinkwasserpreise stark geklettert. Indes gibt es Uneinigkeiten über die Berechnungsgrundlage. Die Grünen machen für den Anstieg auch den Einsatz von Düngern verantwortlich. Dagegen wehrte sich der Bauernverband. Die Wasserwirtschaft erklärte, die Trinkwasserpreise seien nicht stärker gestiegen als die Inflation.

Insider: Winterkorn äußert sich erst nach Akteneinsicht

WOLFSBURG/BERLIN (dpa) - Ex-VW-Konzernchef Martin Winterkorn will sich laut Insider-Angaben zu den schweren Vorwürfen im Abgasskandal frühestens äußern, wenn seine Anwälte Akteneinsicht erhalten haben.

Das sei die Linie, sagte eine informierte Person der Deutschen Presse-Agentur. Früheren Angaben des Braunschweiger Oberstaatsanwalts Klaus Ziehe zufolge sollen die Verteidiger möglicherweise in diesem Sommer einen Blick in die Akten werfen dürfen. Die Behörde wird die Ermittlungen gegen drei hochrangige Volkswagen-Manager wegen des Verdachts der Marktmanipulation laut «Spiegel» möglicherweise bis zum Jahresende abschließen. Winterkorn wolle seine Sicht auf die Vorwürfe im Abgasskandal umfassend schildern, hatte ein Insider, der mit dem 70-Jährigen in Kontakt steht, zuvor gesagt. Der Ex-VW-Chef verfolge die Entwicklungen aufmerksam. «Im Büßergewand» fühle er sich nicht.

Nur Teilerfolg für Autozulieferer im Streit mit VW

LEIPZIG (dpa) - Im juristischen Streit mit VW hat der Autozulieferer ES Automobilguss Schönheide nur einen Teilerfolg erzielt.

Das Landgericht Leipzig verpflichtete den Autobauer per einstweiliger Verfügung, 30 Prozent des früheren Umfangs der von der Prevent-Tochter ES Guss gefertigten Bauteile abzunehmen. Diese Regelung gelte bis zum 26. April 2019, längstens bis in der beim Landgericht Chemnitz noch anhängigen Hauptsache eine Entscheidung gefallen sei, teilte das Landgericht Leipzig am Freitag mit. Damit blieb die Kammer weit hinter dem Antrag der ES Guss zurück, die eine exklusive Lieferung von Getriebeteilen an VW bis zum Jahre 2022 gefordert hatte. Hintergrund des Streits sind von VW im März gekündigte Verträge aus dem Jahr 2016.

Altmaier: Kein Schutz für Unternehmen gegen US-Sanktionen

BERLIN (dpa) - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sieht wegen der neuen US-Sanktionen auch erhebliche Konsequenzen für deutsche und andere europäische Unternehmen.

«Wir haben juristisch keine Möglichkeit, deutsche Unternehmen gegen Entscheidungen der amerikanischen Regierung zu schützen oder sie davon auszunehmen», sagte Altmaier am Freitag im «Deutschlandradio». Nach geltendem US-Sanktionsrecht werden von den neuen Sanktionen auch deutsche Unternehmen getroffen, wenn diese zum Beispiel im Iran Geschäfte machen und zugleich in den USA auch tätig sind. Zudem müssten dann US-Unternehmen mit diesen Unternehmen ihre Geschäfte zurückfahren.

Neuer Anlauf für Einigung in Bau-Tarifschlichtung

BERLIN (dpa) - In einer zweiten Schlichtungsrunde haben die Tarifpartner der Bauwirtschaft am Freitag nach einem Tarifkompromiss gesucht.

Es geht um die Tariflöhne von rund 800 000 Bauarbeitern. Der unabhängige Schlichter, Ex-Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement, sprach kurz vor Wiederaufnahme der Gespräche von einer «schwierigen Situation». «Es ist keineswegs sicher, dass es zu einer Lösung kommt», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) verlangt 6 Prozent mehr Lohn bei 12 Monaten Vertragslaufzeit. Die Arbeitgeber hatten zuletzt eine Lohnerhöhung um 4,2 Prozent angeboten sowie eine Einmalzahlung von 400 Euro bei einer Laufzeit von 22 Monaten.

Studie: Europas Großunternehmen sind Wachstumsweltmeister

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Europas Top-Konzerne haben einer Studie zufolge beim Wachstum die Nase vorn.

Sie steigerten Umsatz und Gewinn im vergangenen Jahr stärker als die Konkurrenz aus Nordamerika und Asien, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Untersuchung des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY hervorgeht. Bei der Profitabilität hinken sie den US-Unternehmen allerdings weiter hinterher: «Im Durchschnitt bleiben bei US-Konzernen 26 Prozent mehr Gewinn hängen als bei ihren europäischen Wettbewerbern», erläuterte Mathieu Meyer, Mitglied der EY-Geschäftsführung. Den Angaben zufolge steigerten die 265 europäischen Unternehmen, die es unter die 1000 umsatzstärksten der Welt schafften, die Erlöse im vergangenen Jahr um zehn Prozent auf zusammengerechnet 6954 Milliarden Euro.

Dax im Minus und weiter unter 13.000 Punkten

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Der Dax hat am Freitag weiter mit der runden Marke von 13 000 Punkten gekämpft.

Nachdem der deutsche Leitindex im frühen Handel noch klar darüber gestanden hatte, lag er nachmittags mit einem Minus von 0,32 Prozent auf 12.981,03 Punkte darunter. Das Börsenbarometer steuerte auf ein Wochenplus von 1,3 Prozent zu. Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von 0,38 Prozent am Vortag auf 0,36 Prozent. Für den Euro ging es weiter hoch. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1942 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,1878 (Mittwoch: 1,1879) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8418 (0,8418) Euro.

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