Nachrichten aus der Wirtschaft

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier präsentiert auf der Pressekonferenz sein Manuskript zur Präsentation der Frühjahrsprognose für die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands in Berlin. Foto: epa/Alexander Becher
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier präsentiert auf der Pressekonferenz sein Manuskript zur Präsentation der Frühjahrsprognose für die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands in Berlin. Foto: epa/Alexander Becher

Regierung sieht stabilen Aufschwung - Mittelstand fordert Reformen

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung rechnet trotz Risiken mit einem stabilen wirtschaftlichen Aufschwung in Deutschland. Davon sollen zunehmend auch die Beschäftigten profitieren.

Die Einkommen steigen laut der Regierungsprognose spürbar, die Arbeitslosigkeit geht weiter zurück. «Der Aufschwung kommt bei den Menschen an», sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Mittwoch in Berlin. Spitzenverbände der Wirtschaft allerdings forderten die Bundesregierung zu größeren Anstrengungen und mehr Reformen auf. Die Wirtschaft verlangt mehr Investitionen, eine bessere berufliche Bildung und eine qualifizierte Zuwanderung. Zwar befinde sich die deutsche Wirtschaft derzeit in einer ausgesprochen guten Verfassung, heißt es im Mittelstandsbericht 2018. Allerdings sehe der Mittelstand «vielfältigen Handlungsbedarf» für die neue Regierung, um Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand nachhaltig zu sichern.

Bosch hält zum Diesel - Neue Technik soll Niedergang stoppen

Renningen (dpa) - Der weltgrößte Autozulieferer Bosch will den Diesel noch nicht aufgeben.

Eine neu entwickelte Abgastechnik soll den durch Dieselgate und Fahrverbots-Debatte in Verruf geratenen Antrieb vor dem Niedergang bewahren und dem Konzern zugleich einen wichtigen Geschäftsbereich für die Zukunft sichern. «Das Stickoxid-Problem im Straßenverkehr ist technisch lösbar», sagte der Vorsitzende der Bosch-Geschäftsführung, Volkmar Denner, am Mittwoch bei der Präsentation der Bilanz für 2017. Der Konzern verspricht, mit seinem neuen System den Stickoxid-Ausstoß des Antriebs auch im Realbetrieb auf der Straße weit unter den aktuellen und auch den künftigen Grenzwerten halten zu können. Insgesamt erzielte Bosch im Jahr 2017 bei einem Umsatz von 78,1 Milliarden Euro (+6,8 Prozent) ein operatives Ergebnis von 5,3 Milliarden Euro (+17 Prozent).

Twitter hält sich in schwarzen Zahlen

San Francisco (dpa) - Der bis vor kurzem chronisch verlustreiche Kurznachrichtendienst Twitter hat sich im zweiten Quartal in Folge in den schwarzen Zahlen gehalten.

Damit greifen schließlich die Umbaumaßnahmen des Mitgründers Jack Dorsey, der vor zweieinhalb Jahren an die Twitter-Spitze zurückkehrte. Twitter konnte auch einen spürbaren Zuwachs bei der Nutzerzahl verbuchen. Mindestens einmal im Monat waren 336 Millionen Nutzer aktiv - in den vorherigen drei Monaten hatte die Zahl noch bei 330 Millionen stagniert. Dieses Wachstum entstand vor allem außerhalb der USA mit einem Sprung von 262 auf 267 Millionen Nutzer. Im Heimatmarkt hängt Twitter hingegen seit über einem Jahr knapp unter der Marke von 70 Millionen Nutzern fest. Die Zahl täglich aktiver Nutzer stieg weltweit um zehn Prozent - aber Twitter beziffert sie traditionell nicht.

Porsche will nach Diesel-Razzia Sichtung von Unterlagen verhindern

Stuttgart (dpa) - Der Autobauer Porsche will nach der Diesel-Razzia in der vergangenen Woche verhindern, dass Ermittler die sichergestellten Unterlagen sichten.

Das sagte ein Sprecher der Stuttgarter Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Porsche habe gegen die vorläufige Sicherstellung zur Sichtung vollumfänglich Widerspruch eingelegt, sagte der Sprecher. Demnach muss in einem nächsten Schritt das Amtsgericht Stuttgart entscheiden, ob die Staatsanwaltschaft die Unterlagen auf belastendes Material hin durchsuchen darf oder nicht. Sollte das Amtsgericht zu Ungunsten von Porsche entscheiden, könnte der Autobauer dem Sprecher zufolge dagegen noch beim Landgericht Beschwerde einlegen. Womit Porsche den Widerspruch begründete, teilte die Anklagebehörde nicht mit.

Studie: Dax weiter mehrheitlich in ausländischer Hand

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dividendenrekord in der höchsten deutschen Börsenliga spült vor allem ausländischen Anlegern Geld in die Kasse.

Ende vergangenen Jahres hielten Investoren aus dem Ausland durchschnittlich 53,7 Prozent der Aktien der Dax-Konzerne - ein Jahr zuvor lag der Anteil bei 52,4 Prozent, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Auswertung der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY hervorgeht. Auf Aktionäre aus Deutschland entfielen 35,8 Prozent (Vorjahr: 37,7 Prozent), geografisch nicht zuordnen ließen sich 10,5 Prozent der Aktien. An den meisten Sparern geht der Dividendenregen von insgesamt 36,1 Milliarden Euro in diesem Jahr vorbei. Privatleute halten den Angaben zufolge im Schnitt lediglich elf Prozent der Aktien der 30 Dax-Konzerne. Der Großteil ist im Besitz von institutionellen Anlegern, wie etwa Pensions- und Investmentfonds oder Versicherungen.

Deutsche Autobauer setzen weiter auf Zugpferd China

Peking (dpa) - Trotz härterer Konkurrenz durch heimische Anbieter setzen die deutschen Autobauer in China große Hoffnungen auf weiter starkes Wachstum.

In den nächsten fünf bis sechs Jahren will allein die VW-Tochter Audi ihren Absatz in der Volksrepublik auf etwa 1,2 Millionen Fahrzeuge verdoppeln, wie Unternehmenschef Rupert Stadler am Mittwoch auf der Pekinger Automesse ankündigte. Auch die Rivalen von Daimler und BMW wollen weiter Schwung vom weltweit größten Automarkt mitnehmen. Das Chinageschäft werde einen «unglaublich guten Wertertrag für die Gesellschaft» liefern, sagte Stadler. Premiumhersteller wie Audi würden davon profitieren, dass die chinesische Mittelschicht schnell wachse und wohlhabender werde. Während das Geschäft mit kompakten SUV-Geländewagen stark zulege, gewinne auch die Bedeutung von E-Autos rasant.

Luftfahrtmesse ILA für Fachpublikum geöffnet

Schönefeld (dpa) - Die Luftfahrtmesse ILA hat am Mittwoch in Schönefeld für Fachbesucher geöffnet.

Bis Sonntag präsentierten 1100 Aussteller aus 41 Ländern ihre Neuheiten von Flugzeugen über Drohnen und Flugtaxis bis hin zu Raketentechnik. Am Mittwochmittag wollte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) offiziell eröffnen. Am Wochenende öffnet die Messe auch für Privatpersonen. Insgesamt werden 150 000 Besucher auf dem Messegelände in Schönefeld bei Berlin erwartet.

Dax auf Talfahrt wegen Zinsangst

Frankfurt/Main (dpa) - Am deutschen Aktienmarkt hat am Mittwoch erneut die Zinsangst um sich gegriffen.

Der Dax fiel zuletzt um 1,24 Prozent und 12 395,49 Punkte, zeigte sich damit aber bereits wieder etwas erholt vom Tagestief bei 12 312 Punkten. Am Vorabend hatten auch die US-Börsen deutlich Federn gelassen. Die Verluste in der zweiten deutschen Börsenreihe waren noch etwas größer: Der Index der mittelgroßen Werte MDax büßte 1,56 Prozent auf 25 601,64 Punkte ein. Das Technologiewerte-Barometer TecDax sackte sogar um 2,10 Prozent auf 2571,60 Punkte ab. Der Eurokurs ist am Mittwoch erneut gefallen. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,2179 US-Dollar und damit unter der Schwelle von 1,22 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,2213 Dollar festgesetzt.

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