Nachrichten aus der Wirtschaft

Foto: epa/Markus Heine
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Bauern und Tierschützer fordern bei Ferkelkastration Entscheidung

MÜNSTER (dpa) - In der Debatte um den künftigen Umgang mit der Ferkelkastration fordern Bauern und Tierschützer eine rasche Entscheidung.

Vom kommenden Jahr an dürfen männliche Ferkel nicht mehr ohne Betäubung kastriert werden. Über das Thema wird ab Mittwoch auch beim Treffen der Agrarminister von Bund und Ländern in Münster beraten. Ferkel werden kastriert, um den von vielen Verbrauchern als störend empfundenen Ebergeruch beim Erhitzen des Fleisches auszuschließen. Bisher war es üblich, dass Landwirte die Tiere kurz nach ihrer Geburt ohne Betäubung kastrierten. Diese seit Jahren nur geduldete Praxis wird mit Beginn des nächsten Jahres nicht mehr erlaubt sein. Diskutiert werden nun unterschiedliche Wege, um den Interessen von Tierschutz und Verbrauchern gerecht zu werden.

Künstliche Intelligenz - Job-Killer oder Job-Motor?

HANNOVER (dpa) - Künstliche Intelligenz ist auf der Hannover Messe Industrie in aller Munde.

Sie zählt zu den Schlüsseltechnologien, die nicht nur in den Produktionshallen für umfassende Veränderungen sorgen wird. Doch in der Bevölkerung gibt es auch Sorge um einen potenziellen Kontrollverlust. Ob es dazu kommen könne, liege in den Händen der Entwickler und Anwender, ist Ralph Appel, Direktor des Vereins Deutscher Ingenieure VDI, überzeugt. Es sei Aufgabe von Ingenieuren und Informatikern, einen Kontrollverlust nicht zuzulassen, sagte Appel zum Auftakt der Messe am Montag. Immer mehr Entscheidungen werden durch entsprechende Systeme automatisch getroffen. Und Roboter übernehmen schon heute zahlreiche Arbeitsschritte in den Werkhallen. Entscheidungen, die von KI-Systemen vorgeschlagen oder getroffen würden, müssten für den Anwender jedoch plausibel und transparent sein, fordert Appel.

Stiftung: Mindestlohn für Leben in meisten Großstädten zu niedrig

DÜSSELDORF (dpa) - Der Mindestlohn ist für das Leben in den meisten deutschen Großstädten aus Sicht der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zu niedrig.

«Wer zum Mindestlohn beschäftigt ist, kann in vielen Großstädten auch als Alleinstehender oft kein Leben ohne zusätzlichen Hartz-IV-Bezug führen», heißt es in einer Stellungnahme der Stiftung für die Mindestlohnkommission, die alle zwei Jahre die Höhe des Mindestlohns neu festsetzt. Demnach sei in 15 von 20 Städten ein Mindestlohn von 9,50 Euro pro Stunde notwendig, um nicht auf zusätzliche Leistungen angewiesen zu sein, schreibt die Stiftung darin. Der aktuelle Mindestlohn liegt bei 8,84 pro Stunde. Am wenigsten reicht er laut Stiftung in München: In einem Single-Haushalt bräuchte ein Arbeitnehmer mit einer 37,5-Stundenwoche - der tariflich festgelegten durchschnittlichen Arbeitszeit - einen Stundenlohn von 12,77 Euro, um nicht aufstocken zu müssen.

Opel beteuert Investitionsbereitschaft für deutsche Werke

RÜSSELSHEIM (dpa) - Der Autobauer Opel ist nach Angaben seines Vorstandschefs Michael Lohscheller unverändert zu Investitionen in seine Werke in Deutschland bereit.

Das Beispiel Eisenach zeige, dass die Pläne bereits auf dem Tisch lägen, erklärte der Manager am Montag in einer internen Botschaft an die mehr als 18 000 Mitarbeiter in den Werken Eisenach, Rüsselsheim und Kaiserslautern. Die Pläne könnten aber noch nicht umgesetzt werden, weil das notwendige Niveau der Wettbewerbsfähigkeit noch nicht erreicht sei. Die Pläne für Eisenach stellten sogar eine Verbesserung des bestehenden Tarifvertrages dar, führte Lohscheller im erneuten Gegensatz zu Aussagen der IG Metall aus. Bereits im ersten Halbjahr 2019 könne die Produktion eines neuen Fahrzeugs beginnen, das ab 2020 auch in einer Elektro-Hybridversion herzustellen wäre.

Dax schafft es knapp ins Plus

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Der Dax ist kraftlos in die neue Handelswoche gestartet.

Frühe Verluste konnte der Leitindex am Montag aber immerhin aufholen, so dass er es am Nachmittag mit 0,13 Prozent leicht ins Plus schaffte. Mit zuletzt 12.557,00 Punkten behält er die Marke von 12.600 Punkten in Sichtweite, die sich in der Vorwoche als hohe Hürde erwiesen hatte. Die mittelgroßen Werte traten zu Wochenbeginn mehr oder weniger auf der Stelle, wie der bei 25.980,62 Punkten fast unveränderte MDax zeigte. Der Technologiewerte-Index TecDax dagegen erholte sich von seinen überdurchschnittlichen Verlusten der vergangenen Handelstage. Er legte um 0,60 Prozent auf 2.639,49 Zähler zu. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schaffte es moderat in die Gewinnzone. Der Eurokurs blieb am Montag auf Talfahrt. Mit zuletzt 1,2238 Dollar kostete die Gemeinschaftswährung wieder weniger als 1,23 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs vor dem Wochenende auf 1,2309 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,41 Prozent am Freitag auf 0,44 Prozent.

Medizinkonzern Fresenius bläst Milliarden-Übernahme von Akorn ab

BAD HOMBURG (dpa) - Der Medizinkonzern Fresenius steht vor turbulenten Zeiten.

Zwar hat das Dax-Unternehmen die milliardenschwere Übernahme des US-Generikaherstellers Akorn am Wochenende abgesagt, doch nun könnte die Vertragskündigung ein juristisches Nachspiel haben. Die Amerikaner pochen auf Einhaltung des abgeschlossenen Kaufvertrags, das Bad Homburger Unternehmen bleibt bei der Kündigung. «Wir haben Akorns Mitteilung zur Kenntnis genommen. Das ändert nichts an den Tatsachen, unsere Entscheidung ist richtig und begründet», sagte ein Fresenius-Sprecher am Montag. Zuvor hatte der Medizinkonzern mitgeteilt, die umstrittene, 4,4 Milliarden Euro schwere Übernahme von Akorn platzen zu lassen. Man kündige den Vertrag, da der Hersteller von Nachahmermedikamenten mehrere Voraussetzungen für den Vollzug nicht erfüllt habe.

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