Nach United-Vorfall: Passagier bereitet Klage gegen Airline vor

Foto: epa/Lukas Coch
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CHICAGO (dpa) - Der gewaltsam aus einem Flugzeug von United Airlines entfernte Passagier hat Medienberichten zufolge erste Schritte für eine Klage gegen die US-Fluglinie einleiten lassen. Ein Anwalt des Mannes beantragte vor einem Bezirksgericht im US-Staat Illinois die Sicherung aller Videos über den Vorfall sowie aller relevanten Dokumente, wie die US-Zeitung «Chicago Tribune» am Mittwoch (Ortszeit) berichtete. Dies umfasse auch Cockpit-Aufzeichnungen sowie Personalakten der Mitarbeiter der zuständigen Luftfahrtbehörde, die den Mann aus dem Flugzeug holten.

United hatte am Sonntagabend auf dem internationalen Flughafen von Chicago den Mann aus der Kabine zerren lassen, weil das Flugzeug überbucht war und er trotz Aufforderung nicht von Bord gehen wollte. Videos zeigen, wie ihn Sicherheitsleute über den Boden des Kabinengangs zum vorderen Ausgang des Flugzeugs schleifen. Dies hatte weltweit Empörung ausgelöst.

Der Passagier nahm sich der Zeitung zufolge den bekannten Anwalt Thomas Demetrio, der bereits mehrere große Vergleiche für seine Klienten habe erzielen können. Nach Kritik auch am Krisenmanagement der Airline sowie Boykott-Aufrufen in sozialen Netzwerken hatte sich United-Vorstandschef Oscar Munoz in aller Form für den Vorfall entschuldigt.

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Leserkommentare

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Peter Meier 15.04.17 10:04
Ich bin ganz Ihrer Meinung Herr Kaesling
Ich würde die Polizisten wegen Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Nötigung verklagen, ich kenne zwar das Amerikanische Rechtssystem nicht so genau, aber ich denke die Polizisten hatten keine gesetzliche Grundlage diesen Mann so zu behandeln.
Das Ende für die UNITED wird das aber nicht sein, sie gehört zu den 4 grössten Airlines in den USA und ist wohl too big to fail. das ist auch die Meinung einiger Analysten in den USA
Andreas Keasling 14.04.17 19:21
Für mich unverständlich
weshalb die Flughafenpolizei dabei überhaupt geholfen hat. Hier war weder eine strafbare Handlung noch sonst irgend eine Notwendigkeit für einen Polizeieinsatz. Es handelte sich hier um einen Privatstreit in dem doch eindeutig der Passagier im Recht war. Er hatte einen gültigen Vertrag mit der Airline abgeschlossen und die Airline verschuldete dass sie den Vertrag nicht erfüllen konnte oder wollte. Das ist doch ihr ganz privates Problem und bedarf keines Polizeieinsatzes. Die Airline war doch der Vertragsbrecher und hätte bestraft werden sollen, nicht der Passagier. Die Polizei sollte meines Erachtens ebenfalls belangt werden weil sie diesen Einsatz überhaupt getätigt hat ohne dass ein Grund vorlag.
Ingo Kerp 14.04.17 18:19
Das dürfte nach Klageerhebung dann das Ende von UNITED Airline sein.