US-Militär vorsichtiger in Afrika

Schwerbewaffnete Soldaten in Niger. Archivbild: epa/Arnaud Roin
Schwerbewaffnete Soldaten in Niger. Archivbild: epa/Arnaud Roin

WASHINGTON (dpa) - Rund sieben Monate nach dem Tod von vier amerikanischen Soldaten im Niger hat das US-Militär eine Kette von Fehlern für den missglückten Einsatz verantwortlich gemacht.

Der Tod der vier US-Soldaten sei eine Folge von Fehlern von drei Kommandeuren, mangelhafter Ausrüstung und von Problemen bei der Organisation gewesen, erklärte das Pentagon am Donnerstag. Künftig würden Spezialkräfte stärkere Waffen und auch gepanzerte Fahrzeuge für solche Einsätze zur Verfügung haben. «Wir sind jetzt viel vorsichtiger», sagte der Leiter der Afrika-Einsätze, General Thomas Waldhauser.

Das Angriff vom 4. Oktober im Niger sei von einer zuvor nie beobachteten Heftigkeit gewesen, der Überraschungseffekt sei auf der Seite der angreifenden Terroristen gewesen, sagte Waldhauser. Der stellvertretende Verteidigungsminister Robert Karem betonte, es sei wichtig, dass die US-Streitkräfte das Militär im westafrikanischen Niger weiter unterstützten. «Es ist notwendig, weil die Bildung von Rückzugsgebieten für Terroristen in der Sahelzone gefährlich für die Sicherheit der Vereinigten Staaten sein könnte», sagte er.

Bei dem Einsatz begleiteten 12 US-Spezialkräfte eine Patrouille von 30 Soldaten aus dem Niger. Es sollte eine Routineaufgabe sein. Dann jedoch wurde das Ziel geändert und der Einsatz richtete sich gegen einen mutmaßlichen Terroristenführer des Islamischen Staats. In der Nähe des Ortes Tongo Tongo unweit der malischen Grenze gerieten die Soldaten unter Feuer. Vier amerikanische und fünf nigrische Soldaten wurden getötet. Die USA machen eine Gruppe mit Verbindungen zum Islamischen Staat für den Angriff verantwortlich. Das US-Militär hat rund 800 Soldaten im Niger. In der Stadt Agadez, dem Tor zur Sahara, bauen die Streitkräfte zudem eine Drohnenbasis.

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