Mutterfreuden im Gänse- und Kaninchenstall

Nachwuchs auch bei den Wellensittichen, allüberall haben wir Glück im Stall

Die Kaninchen haben uns überrascht, wir haben zunächst gar nicht gemerkt, dass zwei von ihnen geworfen haben. Fotos: Hf
Die Kaninchen haben uns überrascht, wir haben zunächst gar nicht gemerkt, dass zwei von ihnen geworfen haben. Fotos: Hf

Ich habe weiterhin große Freude an meinen Gänsen. Und nun hat sich auch bereits Nachwuchs eingestellt: Aus einem der zehn gelegten Eiern ist ein allerliebstes gelbes Gänschen geschloffen. Ich fühle gewissermassen Vaterfreuden.

Nach nur 28 Tagen ist ein erstes Gänslein geschlüpft.
Nach nur 28 Tagen ist ein erstes Gänslein geschlüpft.

Seit unsere fünf Gänse den Zugang zum Wasser entdeckt haben, ist es ihnen augenscheinlich pudelwohl. Sie tauchen wie die Weltmeister und der Ganter spürt den Frühling auch im Oktober fast jeden Tag, ist gewissermaßen „Hahn im Korb“, will sagen, er eilt von Orgasmus zu Orgasmus (ja, Gänse treiben es vorzugsweise im Wasser miteinander). Und dann hat die eine Dame aus seinem Harem angefangen Eier zu legen.

Wir ersetzen die Eier durch Attrappen

Für mich sind das alles ganz neue Erfahrungen und ich vertraue auf die hilfreichen Ratschläge von Fredi Badertscher und einem anderen Freund, der seit Jahren Gänse hält. Als erstes ersetzen wir die frisch gelegten Eier, die bis 200 g wiegen, durch Plastikeier. Das ist zu ihrem Schutz, weil Nagetiere und Schlangen durchaus scharf sind auf leckere Gänseeier. Wir lagern sie an einem kühlen, trockenen Ort und warten, bis die Gänsemutter in spe zu brüten anfängt. Nach zehn Eiern in zehn Tagen ist es soweit (ein Ei ist leider neben das Nest gefallen und kaputt gegangen).

Wir legen sechs Eier ins Nest und entfernen die Plastikeier. Drei Eier geben wir in den gebas­telten Brutapparat, versehen mit Thermometer und 40-WattGlühbirne. Wenn die brütende Gans am Morgen oder Abend ihr Nest kurz verlässt, drehen wir die Eier um, damit sie von allen Seiten genug Wärme bekommen und sich alle gleichmäßig entwickeln können.

Die Brutdauer beträgt 28 bis 32 Tage

Die Gänse nehmen rasch neue Teiche in Besitz.
Die Gänse nehmen rasch neue Teiche in Besitz.

Man muss schon immer etwas aufpassen, damit man den Moment zum Umdrehen der Eier nicht verpasst. Einfacher ist das in unserem improvisierten Brutkasten, gebastelt aus einer alten Lao-Bier-Schachtel. Normalerweise beträgt die Brutdauer bei Gänsen zwischen 28 und 32 Tagen bis die Junggänslein schlüpfen.

Nach genau 28 Tagen kön­nen wir uns freuen: Am Mor­gen finden wir ein gelbes, flauschiges Junges neben der stur weiterbrütenden Mutter. Jetzt trennen wir den Rest der Gruppe von der neuen Mutter, denn speziell der Vater bringt Jungvögel manchmal um, stampft auf ihnen herum, bis sie tot sind.

Als die weiter brütende Gans einmal ihr Nest verlässt, finden wir neben den Eiern ein weiteres geschlüpftes Gänslein, leider tot, von der Mutter unabsichtlich erdrückt: Das nächste Mal werden wir höchs­ten fünf Eier bebrüten lassen. Wir geben die restlichen Eier in unseren Brutkasten.

Am Tag 33 beschauen wir die Eier im Brutkasten, da ist gar nichts gewachsen, ein Ei explodiert gar, es stinkt ziemlich. Doch das eine Junge entwickelt sich prächtig, folgt ab Tag zwei der Mutter auf dem Fuß, zupft Gras wie ein Weltmeister, die reinste Harmonie.

Allerliebst schauen die jun­gen Kaninchen aus!
Allerliebst schauen die jun­gen Kaninchen aus!

Während der ersten zwei Wochen sperren wir den Vater und die drei fast erwachsenen Geschwister tagsüber in den hinteren Teil des Grundstücks, wo sie zunächst nur den einen der sieben Teiche und Kanäle in Besitz nehmen, später aber dann – als sie sich sicher fühlen – alle miteinander.

Auch in den Kaninchenställen hat sich Nachwuchs eingestellt: Die insgesamt fünf Jungtiere waren plötzlich da und entwickeln sich auch ohne unsere Hilfe ausgesprochen prächtig. Das gleiche gilt für die sechs jungen Wellensittiche die, fürsorglich umsorgt von den beiden Elternpaaren, in ihren Kokosnüssen langsam flügge werden.

Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an hansfritschi1957@gmail.com oder besuchen Sie seine Webseite www.discovery-garden.net oder Facebookseite.

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