Mutter holt Töchter aus Tunesien zurück

HANNOVER (dpa) - Zwei Mädchen aus Hannover, die mehrere Jahre in Tunesien festgehalten wurden, sind mit ihrer Mutter nach Deutschland zurückgekehrt.

«Gerade sind wir auf dem Weg im Zug nach Hannover!», teilte die Mutter am Dienstagmorgen der Deutschen Presse-Agentur mit. Die tunesischen Behörden hätten die Familie in der Nacht zu Dienstag ausreisen lassen, berichtete der NDR zuerst. Am frühen Morgen landeten sie demnach am Flughafen in Frankfurt am Main.

Es sei am Ende alles gut gegangen, schrieb die Mutter an die dpa weiter. Alle seien «wirklich fix und fertig», aber «super happy». Schon zwei Tage zuvor hatte die Mutter versucht, die beiden Kinder Maryam (11) und Hanna (9) im Flugzeug mit nach Deutschland zu nehmen. Die Familie wurde aber trotz Ausreisegenehmigung zunächst am Flughafen in Tunis gestoppt.

Damit hatte sich der Fall, der sich seit Jahren hinzieht, am Wochenende dramatisch zugespitzt. Während eines Besuches der Mutter in der tunesischen Stadt Kasserine habe die ältere Tochter den Wunsch geäußert, nach Deutschland zurückzukehren, sagte die Tante der Kinder der dpa. Die Mutter habe die Mädchen kurzerhand im Auto mitgenommen und sei zur Deutschen Botschaft in die Hauptstadt Tunis gefahren, wo umgehend Pässe für die Mädchen erstellt worden seien.

Der Vater der Kinder sitzt seit zwei Jahren in Deutschland wegen Kindesentziehung im Gefängnis. Obwohl die Mutter aus Hannover sowohl von deutschen als auch tunesischen Gerichten das alleinige Sorgerecht zugesprochen bekommen hatte, weigerte sich die Familie in Tunesien, die Kinder nach Deutschland zurückkehren zu lassen.

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Thomas Thoenes 23.05.18 19:33
Ist mir ein Rätzel wie viele
Frauen weiterhin auf diese Masche rein fallen? Denken die wirklich alle "Mir passiert das nicht?" "Mein Moslem ist anders?" Wenn die Kinder nicht darunter leiden müssten, würd ich ja sagen selber Schuld!
Dracomir Pires 23.05.18 14:20
Vorher das Gehirn einschalten
Es gibt doch das Buch "nicht ohne meine Tochter". Man muss es nicht zwingend lesen, aber frau sollte schon wissen, dass die Kinder dem Moslem gehören.