MEMMINGEN (dpa) - Bahnreisende zwischen München und Zürich sollen in drei Jahren eine Stunde schneller ankommen - die Strecke wird ausgebaut.
Kern des Projekts ist die Elektrifizierung der Strecke zwischen der bayerischen Landeshauptstadt und der Bodenseestadt Lindau. Bislang können dort nur Dieselloks eingesetzt werden. Der symbolische erste Spatenstich dafür erfolgte am Freitag im bayerischen Memmingen.
Der Ausbau kostet insgesamt 440 Millionen Euro. Die Bundesregierung in Berlin, das Bundesland Bayern und die Deutsche Bahn AG tragen die Kosten, daneben beteiligt sich auch die Schweiz an dem Projekt. Die Strecke von München nach Lindau ist 155 Kilometer lang.
Der Abschnitt soll zusätzlich auch für den Neigetechnikbetrieb von Zügen ausgebaut werden, damit auf der kurvenreichen Strecke höhere Geschwindigkeiten gefahren werden können. Zur Beschleunigung der weiteren Verbindung nach Zürich laufen parallel auch kleinere Ausbaumaßnahmen in Österreich und in der Schweiz, wobei dort die Strecke bereits über Oberleitungen verfügt.
Die Reisezeit zwischen München und Zürich wird sich laut Deutscher Bahn um rund eine Stunde auf dreieinhalb Stunden verkürzen. Bei dem Ausbau werden auch zahlreiche Bahnhöfe und Bahnübergänge erneuert, die Bahntechnik modernisiert und Schallschutzbauten errichtet.
Bereits seit 2016 wird in Lindau ein neuer Fernbahnhof auf dem Festland gebaut, damit die von und in die Schweiz fahrenden Züge nicht mehr aufwendig den alten Kopfbahnhof auf der Insel anfahren müssen. Der Ausbau des Bahnknotens Lindau kostet weitere 130 Millionen Euro.