Millionen-Prozession durch Manila unter strengem Polizeischutz

Foto: epa/Mark R. Cristino
Foto: epa/Mark R. Cristino

MANILA (dpa) - Bei einem der weltweit größten religiösen Feste sind in Manila, der Hauptstadt der Philippinen, mehrere Millionen Christen barfuß durch die Straßen gezogen. Die Gläubigen huldigten einer
lebensgroßen Jesus-Statue, die in einer sechs Kilometer langen Prozession durch die Stadt getragen wurde. Aus Furcht vor islamistischen Anschlägen fand das Fest am Montag unter strengen
Sicherheitsvorkehrungen statt.

Die jahrhundertealte Jesus-Figur, der sogenannte Schwarze Nazarener, wird immer am 9. Januar durch Manilas Straßen getragen. Viele Menschen versuchen, die Statue zu küssen oder Lappen zu ergattern,
die die Statue berührt haben. Sie glauben, dass die Tücher dann magische Kräfte haben und Kranke heilen können. Die Philippinen sind das einzige Land in Asien, in dem Katholiken in der Mehrheit sind.
Mehr als 80 Prozent sind katholischen Glaubens.

Wegen der Menschenmassen dauert die Prozession oft mehr als 20 Stunden. Bei sengender Hitze fallen jedes Jahr Hunderte Gläubige in Ohnmacht. Die hölzerne Statue mit dem Kreuz wurde vermutlich schon zu
Beginn des 17. Jahrhunderts aus Mexiko auf die Philippinen gebracht. Ihre schwarze Farbe soll sie daher haben, dass bei der Überfahrt an Bord des Schiffes ein Brand ausbrach.

Aus Sorge vor Anschlägen waren in diesem Jahr mehrere tausend Polizisten und Soldaten im Einsatz. Zunächst gab es keinerlei Komplikationen. Die USA, Großbritannien und Australien hatten ihre
Bürger gemahnt, der Kundgebung sicherheitshalber fernzubleiben. Die Angst vor islamistischem Terror hielt jedoch nur wenige Philippiner davon ab, bei dem Fest dabei zu sein. Genaue Teilnehmerzahlen gab es
zunächst nicht.

Einer der Gläubigen, Eric Salazar, sagte: «Der Schwarze Nazarener wird uns schützen. Er wird es nicht zulassen, dass irgendeinem von uns Gläubigen etwas Böses passiert.» Nach Angaben des Roten Kreuzes
mussten mehr als hundert Menschen wegen Gesundheitsproblemen behandelt werden. Im vergangenen Jahr hatte es auch zwei Todesfälle gegeben.

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