Merkel spielt Risiko mit Trump & Co. bei Basler Fasnacht

Foto: epa/Georgios Kefalas
Foto: epa/Georgios Kefalas

BASEL (dpa) - In Deutschland ist längst Aschermittwochstimmung, in Basel beginnen die drei närrischen Tage. Es geht kunstvoll zu mit bemalten Laternen und Masken, aber Politiker bekommen trotzdem ihr Fett weg.

Eine Woche nach Rosenmontag hat im schweizerischen Basel die traditionelle dreitägige Fasnacht begonnen. Am frühen Montagmorgen starteten mit dem Vier-Uhr-Schlag der Kirchturmglocken und nach dem Aufruf «Morgenstraich, vorwärts, marsch!» die ersten Umzüge. Begleitet von der Musik der Piccoloflötenspieler und Trommlerinnen in Kostümen und Masken begann das Fest mit dem Umzug der riesigen kunstvoll bemalten Laternen.

Unterwegs sind in der Rheinstadt hinter der deutschen Grenze an den «drey scheenschte Dääg» - den drei schönsten Tagen - mehr als 18 000 Aktive und rund 200 000 Zuschauer. Gäste sind willkommen, aber Clown-Nasen oder Karnevalskostüme unter den Zuschauern verpönt.

Auf den Laternen werden sowohl die große Politik als auch Lokalskandale auf die Schippe genommen. Zu sehen war etwa Angela Merkel mit typischer Handhaltung, der Raute, umringt von Donald Trump, Kim Jong Un und Wladimir Putin beim Risiko-Spiel. Untertitel: «D'Wält stoot uff em Spiil!» (Die Welt steht auf dem Spiel). Das Strategiespiel Risiko dreht sich um kriegerische Konflikte.

Auf einer anderen Laterne, die US-Präsident Trump zeigte, war zu lesen: «Demokratie isch doch nur e Bürde, em Donald fäälts fyyr das an Würde» (Demokratie ist doch nur eine Bürde, dem Donald fehlt's dafür an Würde). Eine weitere Laterne war mit einem digitalen Wurm verziert: «Dr Grieg totaal isch digitaal» (der Krieg total ist digital) und «Für'n Weltkrieg mit totalem Schaden, musst Du nur noch das Handy laden», hieß es.

Die Basler Fasnacht findet genau 40 Tage vor Ostern statt - so lange soll die vorösterliche Fastenzeit dauern. In Deutschland liegt der Karneval 46 Tage vor Ostern, weil die katholische Kirche einst die Sonntage von der traditionellen Fastenzeit ausgenommen und die sechs fehlenden Tage addiert hat. Basel ist überwiegend evangelisch.

Die UN-Kulturorganisation Unesco hatte die Basler Fasnacht im vergangenen Jahr in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.

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