GENF (dpa) - Die UN-Kommission zur Untersuchung der Gewaltwelle in Myanmar gegen die muslimische Minderheit der Rohingya fordert einen uneingeschränkten Zutritt zu dem betroffenen Gebiet.
Er gehe davon aus, dass es auch im Interesse der Regierung sei, mit der Kommission des UN-Menschenrechtsrat zu kooperieren, sagte der Chef der Kommission, Marzuki Darusman, am Dienstag in Genf. Neben Berichten über Massentötungen und Folter gelte es, Informationen über an der Grenze zu Bangladesch vergrabene Landminen nachzugehen.
Sie sollen den Informationen zufolge die vor der Gewaltwelle flüchtenden Rohingya verletzen und töten, erklärte Darusman. «Es ist klar, dass eine große humanitäre Krise herrscht, die umgehende Aufmerksamkeit nötig macht.» Aufgrund der Eskalation werde die Kommission eine sechsmonatige Verlängerung ihres Mandats über März 2018 hinaus vorschlagen.
In einer ersten Reaktion bezeichnete der UN-Botschafter Myanmars die Einsetzung einer solchen Kommission «als nicht hilfreich.»
Myanmars Regierungschefin Aung San Suu Kyi hatte am Dienstag nach der Massenflucht von Hunderttausenden Muslimen erstmals Gewalt und Menschenrechtsverletzungen in dem Land verurteilt. Sie stellte unter bestimmten Bedingungen eine Rückkehr der rund 410.000 Rohingya in Aussicht, die laut UN-Angaben ins benachbarte Bangladesch geflüchtet sind. Die Krise war im August ausgebrochen, nachdem Rohingya-Milizen Polizei- und Militärposten angegriffen hatten. Die Behörden gingen anschließend nach Angaben von Betroffenen mit großer Härte vor.