Menschenrechtler prangern Gewalt in Polizeigewahrsam in Vietnam an

HANOI: Die Polizei in Vietnam misshandelt nach Angaben von Menschenrechtlern Festgenommene. Betroffen seien auch Kinder.

Oft kämen Opfer dabei um, berichtete die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch am Dienstag. Die Polizei vertusche die Gewalt, indem sie fadenscheinige Todesursachen angebe. Mitarbeiter hätten zwischen 2010 und 2014 zahlreiche Fälle von Menschenrechtsverletzungen in 44 von 58 Provinzen aufgedeckt.

Der stellvertretende Asiendirektor der Organisation, Phil Robertson, forderte die Regierung auf, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Die Nationalversammlung des Einparteienstaates hatte sich vergangene Woche mit Polizeigewalt befasst. Der Minister für öffentliche Sicherheit gab nach Medienberichten an, zwischen 2011 und 2013 seien 19 Polizisten wegen Misshandlungen entlassen worden.

Human Rights Watch wertete Berichte in Lokalzeitungen und von Bloggern aus. Von Interviews mit Opfern oder Zeugen habe man aus Sorge vor Repressalien gegen die Gesprächspartner verzichtet. Die Polizei wolle mit der Gewalt meist Geständnisse erpressen, hieß es. Als Todesursache würden oft Selbstmord oder medizinische Gründe angeführt, obwohl die Opfer bis dahin völlig gesund gewesen sein sollen. (Archivbild: epa)

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