SINGAPUR (dpa) - Ausländische Firmen brauchen in Singapur künftig eine Genehmigung, um Veranstaltungen auf dem einzigen für Demonstrationen zugelassenen Gelände des Inselstaats zu sponsern. Das Rasenstück in einem kleinen Park, Speaker's Corner genannt, sei in erster Linie für Singapurer gedacht, teilte das Innenministerium des Stadtstaats in Südostasien am Freitag mit. Protestaktionen und Versammlungen sind ansonsten in Singapur verboten.
Die Anordnung kam, nachdem Firmen wie Apple und Google dort eine Veranstaltung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender (LGBT) unterstützt hatten. Homosexualität ist per Gesetz verboten, auch wenn niemand verfolgt wird. Ausländer sollten sich nicht in Singapurs Angelegenheiten einmischen, beschied das Ministerium.
Singapurer müssen ihre geplanten Auftritte und Themen auf dem Rasen vorher anmelden. Speaker's Corner ist eine berühmte Ecke des Hyde Parks in London, wo jeder unverblümt seine Meinung über alles sagen darf - ohne Anmeldung.